Nationalratswahl: FPÖ legt deutlich zu
Und so sah am Sonntagabend das vorläufige Endergebnis für das Bundesland Salzburg aus: Auch wenn sie auf den ersten beiden Plätzen gelandet sind, müssen ÖVP und SPÖ Verluste bei dieser Nationalratswahl hinnehmen. Verglichen zur letzten Wahl im Jahr 2008 verlor die ÖVP 2,4 Prozent und die SPÖ 0,8 Prozent.
FPÖ legt zu, Grüne eher mager
Die FPÖ kann in Salzburg einen deutlichen Stimmengewinn von knapp 3,6 Prozent gegenüber 2008 verzeichnen. Die Freiheitlichen liegen nun bei 21,3. In vielen Salzburger Gemeinden schafften sie sogar den Sprung auf Platz ein - mehr dazu in: FPÖ in vielen Gemeinden erster.
Die Grünen schaffen in Salzburg einen Stimmenzugewinn von nur knapp drei Prozent gegenüber ihrer nicht besonders üppigen Nationalratswahl von 2008. Sie erreichen damit nun 14,7 Prozent der Stimmen. Und im Vergleich zur letzten Landtagswahl mit ihrem großen Sieg sei dieser Anteil von Sonntag sogar mager und sehr erstaunlich, sagen Experten.

Gerald Lehner
Die Salzburger Chefs der kandidierenden Parteien kurz vor 19.00 Uhr im ORF Landesstudio Salzburg mit Chefredakteur Gerd Schneider (links). Die Stimmung ist zwar sehr konzentriert, aber insgesamt erstaunlich locker und freundlich zwischen allen Akteuren
Debatte: Nach der Wahl: Was wird sich ändern?
Von den neu angetretenen Parteien erreicht das Team Stronach 5,2 Prozent und NEOS 4,54 Prozent. Das BZÖ verliert massiv an Stimmen und landet bei 3,3 Prozent. Die Piraten und die KPÖ schaffen beide kein ganzes Prozent der Stimmen - die Kommunisten haben 0,63 Prozent und die Piraten 0,67.

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Alle Details zur Nationalratswahl: Das Bundesweite Ergebnis
Meinungsforscherin: „SPÖ hat sich stabilisiert“
Dass die ÖVP in Salzburg dennoch mehr Stimmen verloren hat als die SPÖ, führt die Salzburger Meinungsforscherin Ernestine Depner-Berger darauf zurück, „dass sich die SPÖ sicher stabilisiert hat, weil bei einer nationalen Wahl andere Überlegungen bei den Wählern eine Rolle spielen, als das bei der Landtagswahl der Fall war. Im vergangenen Mai ist die SPÖ bei uns einfach absolut abgestraft worden für den Finanzskandal. Aber auch die ÖVP hatte ihren historischen Tiefsstand erreicht.“
Die Grünen sind zwar in Salzburg stärker, als im Bundesdurchschnitt, jedoch weitaus schwächer als bei der Landtagswahl im Mai, wo sie 20,8 Prozent erreichen konnten. "Das ist ebenfalls wieder auf den Finanzskandal zurückzuführen. Das Ergebnis war A-typisch. Frau Rössler konnte im Finanzskandal und speziell durch den Untersuchungsausschuss einfach sehr stark an Sympathien gewinnen und an Bekanntheit zulegen. In dieser Situation waren die Grünen für viele eine gute, wählbare Alternative. National sieht das natürlich wieder etwas anders aus.

Gerald Lehner
Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP, ganz links) bringt mit einem Scherz sein Politiker-Kollegium zum Lachen. Ganz rechts: Sepp Schellhorn, strahlender Wahlsieger von NEOS aus Goldegg, der erstmals im Nationalrat sitzen wird
Vorläufiges Ergebnis in der Stadt
Schon um ca. 18.00 Uhr gab es Sonntag ein vorläufiges Endergebnis in der Stadt Salzburg: Trotz der heftigen Debatten um Hausdurchsuchungen im Stadtmagistrat hat die in der Stadt regierende SPÖ fast keine Stimmenverluste zu verzeichnen. Sie büßte nur 0,19 Prozent gegenüber 2008 ein und hat jetzt 24,18 Prozent der Stimmen. Die städtische ÖVP verliert deutlich um mehr als vier Prozent und liegt nun bei 19,37 Prozent.
Die FPÖ hat mit 2,81 Prozent in der Stadt weniger als im Landesschnitt dazugewonnen und hält bei 20,01 Prozent. Das BZÖ hat sich mit 3,49 Prozent in der Stadt Salzburg nun fast halbiert. Die traditionell im Stadtgebiet sehr starken Grünen (Bürgerliste) haben nur 1,32 Prozent gegenüber 2008 dazugewonnen und halten bei 19,41 Prozent. Weitere Resultate von Sonntag in der Stadt Salzburg: Stronach: 5,09 Prozent. NEOS: 6,32 Prozent. KPÖ: 1,23 Prozent. Piraten: 0,90 Prozent.
ORF Salzburg: Bilder-Galerie zur Wahl
Links:
- Parteichefs: Keiner fühlt sich als Verlierer (salzburg.ORF.at; 29.09.2013)
- Wahlbeteiligung stark gesunken (salzburg.ORF.at; 29.09.2013)