Immer mehr orientierungslos
Wegen der Informationsflut im digitalen Zeitalter seien künftig Orientierung und Orientierungswissen viel stärker gefragt als bisher, betonte der deutsche Politikwissenschafter Werner Weidenfeld bei dieser Debatte im großen Publikumsstudio des ORF in Salzburg:
Debatte: Wie lassen sich Wähler mobilisieren?
„Was hat der Syrienkonflikt damit zu tun, dass hier bei uns im Raum die Lampen noch brennen. Ich muss mir das alles erklären können. Wenn ich aber nur die Debatte führe, ob dieser Strom, den wir hier verbrauchen, drei oder mehr Euro weniger kostet, dann habe ich diesen Zusammenhang überhaupt nicht. Die Menschen brauchen mehr Orientierungswissen.“
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„Nichtwähler nicht gleich verdammen“
Der Soziologe Armin Nassehi von der Universität München relativiert die so genannte Politikverdrossenheit. Man könne doch auch einmal sagen, dass 75 Prozent der Bevölkerung zu Wahlen gehen. Man solle nicht immer darüber jammern, dass 25 Prozent die Teilnahme verweigern.
Außerdem seien Nichtwähler nicht gleich Nichtwähler, betont Nassehi: „Die Nichtwähler sind in Deutschland keine stillen Leute mehr. Es gibt dezidierte Nichtwähler, die das offen sagen, dass sie nicht wählen.“
Leute wichtig, die erklären können
In einem Punkt waren sich alle Experten bei dieser Debatte einig. Es wird eine noch stärkere Verschiebung der Macht zu denen geben, die Fakten und Zusammenhänge in einer immer komplizierteren Welt einordnen und erklären können.