Lehen: Neues Kraftwerk eröffnet

Drei Jahre lang wurde gebaut, Freitag wurde das Kraftwerk Sohlstufe-Lehen in der Stadt Salzburg offiziell eröffnet. Für die Salzburg AG ist es ein Vorzeigeprojekt. Hier finden Sie die aktuelle Video-Reportage.

Band durchschneiden Eröffnung eröffnen

ORF

Das Band zum neuen Kraftwerk wurde Freitag zerschnitten

Strom für 23.000 Haushalte wird in Lehen künftig produziert werden, 85 Millionen Euro hat die Salzburg AG in das Kraftwerk investiert.

Die Herausforderung für das Unternehmen war groß, denn es handelt sich ein Kraftwerk mitten in der Stadt im dichten Siedlungsgebiet und das Wasser wird fast bis ins Stadtzentrum von Salzburg zurückgestaut. Salzburg AG-Vorstandssprecher August Hirschbichler ist stolz auf das neue Kraftwerk.

„Wenn man nach einer sehr langen Vorbereitungszeit, einer jahrelangen Planung und nach drei Jahren Bauzeit an einem Punkt angelangt ist, wo das Kraftwerk eröffnet werden kann, ist man natürlich schon stolz“, so Hirschbichler.

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Vorbild für künftige Kraftwerke?

Aus seiner Sicht werde es allerdings nicht das letzte Kraftwerk sein, dass an der Salzach gebaut wurde. „Ich glaube eher, dass wir mit diesem Kraftwerk beweisen können, dass unsere Vorgehensweise es geschafft hat mit allen Beteiligten ein gemeinsames Projekt zu entwickeln. Hier wurden Ökologie und Ökonomie gleichermaßen berücksichtig“, erklärt der Vorstandssprecher.

Auch ein verbesserter direkter Hochwasserschutz fand bei dem neuen Kraftwerk Rücksicht. Zusätzlich sorgt außerdem eine unterirdische Wasserableitung dafür, dass im Hochwasserfall der Grundwasserpegel langsamer ansteigt. Gewirkt hat dieser verbesserte Hochwasserschutz bereits im Juni dieses Jahres.

Salzburg AG-Vorstandssprecher August Hirschbichler sprach am Freitag im Zuge der Eröffnung von einem wichtigen Schritt Richtung Energiewende. Durch das Kraftwerk steigert das Unternehmen den Eigenerzeugungsanteil bei Ökostrom um fünf bis sieben Prozent. Rund 50 Prozent des in Salzburg benötigten Stroms erzeugt die Salzburg AG selbst, der Großteil davon stammt aus Wasserkraft.

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Salzburg AG

Neue Staustufe in Salzburg-Lehen mit Untersberg im Hintergrund

Alte Sohlstufe im See verschwunden

Mit dem Bau des Kraftwerks wurde zugleich eine Reihe weiterer Probleme gelöst: Die alte Sohlstufe, die mittlerweile im Staubecken verschwunden ist, hätte aufwendig saniert werden müssen. Zudem verhinderte das Wehr-Bauwerk in der Salzach einen durchgängigen Zug der Fische - ein solcher muss aber laut EU-Wasserrahmenrichtlinie gewährleistet werden. Nun sorgen ein Fischtreppe und ein Umgehungsgerinne für einen ungehinderten Aufstieg der Wasserbewohner.

Zugleich wurde der Hochwasserschutz für die Anrainer an der Salzach verbessert. Neben neuen Schutzmauern sorgt eine unterirdische Wasserableitung dafür, dass im Hochwasserfall der Grundwasserpegel langsamer steigt.

Weitere Kraftwerksprojekte der Salzburg AG

Salzburg AG-Vorstand Leonard Schitter verwies Freitag auch auf die aktuellen Kraftwerksprojekte des Unternehmens. Am Fritzbach im Salzburger Pongau soll noch Anfang Oktober mit dem Bau eines 6 MW-Kraftwerks begonnen werden. Dazu kommen Überlegungen, die Leistung des Speicherkraftwerks Dießbach im Pinzgau zu erhöhen. Das Projekt hänge aber letztlich vom Bau der geplanten 380-kV-Leitung im Bundesland ab, für den Abtransport des zusätzlichen Stroms brauche es mehr Leitungskapazität.

Windkraft: Flugbewegungen von Vögeln

Eines der umstrittensten Projekte im Bundesland, das Flusskraftwerk Stegenwald an der mittleren Salzach, liegt derzeit beim Verwaltungsgerichtshof, der über eine etwaige UVP-Pflicht entscheiden muss. Schitter rechnet hier allerdings erst mit Ende 2014 mit einer Entscheidung. Verzögerung gibt es auch beim ersten Windkraftprojekt im Bundesland Salzburg. Ein Windrad der Salzburg AG am Ofenauerberg im Tennengau scheitert momentan an protestierenden Naturschützern. Das Unternehmen will darum zunächst mit Sensoren ein bis zwei Jahre lang die Flugbewegungen der Vögel am geplanten Standort untersuchen.

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