Patientendaten: Forstner will ELGA stoppen

Als Konsequenz aus dem Patientendaten-Skandal fordert der Ärztekammer-Präsident Karl Forstner einen Stopp der elektronischen Gesundheitsakte ELGA - zumindest vorübergehend. Denn auch bei ELGA befürchte man Datenmissbrauch.

Die Ärztekammer habe immer schon vor möglichem Datenmissbrauch von ELGA gewarnt - mehr dazu in Ärztekammer warnt vor ELGA (salzburg.ORF.at; 9.10.2012). Seit dem Bekanntwerden, dass Daten zu Medikamentenverschreibungen durch 350 österreichische Ärzte an ein amerikanisches Markforschungsbüro verkauft worden sein sollen, hätten sich die datenschutzrechtlichen Bedenken in Bezug auf ELGA noch verstärkt, sagt Forstner.

„ELGA muss generell überdacht werden“

„Eines steht fest: wer sensible, intime Daten zentral sammelt, geht das Risiko ein, dass sie zentral angezapft werden können. Und wenn das der Fall ist, kann man nicht ein individuelles Problem in der Dimension von 350 Ärzten, sondern womöglich über tausende von Arztordinationen und Spitalsärzte in ganz Österreich“, sagt Forstner.

Es sei dringend notwendig, ELGA generell noch einmal zu überdenken, meint der Salzburger Ärztekammer-Präsident weiter: „Ein Überdenken der elektronischen Gesundheitsakte ist in meinen Augen aber unabhängig von dem jetzigen Skandal notwendig. Wir glauben, dass ELGA in der Umsetzung noch viele Probleme haben wird und ein Stopp, um zumindest einmal nachzudenken, wäre auf jeden Fall angebracht.“

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