Kritik am Umbau des Wohnheims St.Vinzenz

Die Lebenshilfe übt Kritik am Umbau des Wohnheims St. Vinzenz für geistig beeinträchtigte Menschen in Schwarzach (Pongau). Das Wohnkonzept sei längst überholt. Der neue Gesundheitsreferent Christian Stöckl verweist auf den Kostendruck.

170 beeinträchtigte Erwachsene aus mehreren Bezirken leben zur Zeit im St.Vinzenz-Heim in Schwarzach. In den kommenden Jahren wird das Haus saniert. Geschaffen werden dabei zehn betreute Wohngemeinschaften samt Tageszentrum.

„Die Leute werden teilweise einfach zugewiesen“

Es handle sich dabei um ein zentralistisches Modell, das längst überholt und über die Köpfe der Betroffenen hinweg entwickelt worden sei, kritisiert der Geschäftsführer der Lebenshilfe Österreich, Albert Brandstätter. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Menschen, die dann 50, 60 oder 70 Kilometer von ihren Heimatdörfern oder -städten leben, damit wirklich so super zufrieden sind. Die werden ja teilweise auch einfach zugewiesen.“

Gesundheitsreferent verweist auf finanzielles Korsett

Der neue Gesundheitsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP) verteidigt das Modell. „Ich habe durchaus gewisses Verständnis für diese Kritik. Man muss aber bedenken, dass man nicht alles dezentralisieren und trotzdem eine optimale Betreuung rund um die Uhr sicherstellen kann. Denn es gibt natürlich ein finanzielles Korsett. Deshalb ist es meiner Ansicht nach nicht umsetzbar, diese Wohnformen komplett zu individualisieren, zu dezentralisieren und trotzdem für jede und jeden Betroffenen eine 24-Stunde-Betreuung anzubieten.“

Land investiert 19 Millionen Euro

In den Umbau von St. Vinzenz investiert das Land 19 Millionen Euro. Anfang 2018 soll das neue Haus fertig sein.

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