Alte Stadtmauer im neuen „Sternbräu“

Beim Umbau des Traditionsgasthauses „Sternbräu“ in der Stadt Salzburg ist eine Stadtmauer samt Wehrturm aus dem 15. Jahrhundert freigelegt worden. Sie wird jetzt in den Neubau integriert.

Seit mehr als 600 Jahren existiert das Traditiongasthaus Sternbräu in Salzburg - Anfang des Jahres wurde der bestehende Bau abgerissen- und dabei ein historischer Schatz entdeckt: Rund 30 Meter der Salzburger Stadtmauer und ein Wehrturm aus dem 15. Jahrhundert wurden freigelegt. Diese werden jetzt in den Neubau integriert.

Umbau des Gasthofs "Sternbräu"

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Beim Umbau wurden Teile der alten Stadtmauer freigelegt

30 Meter alte Stadtmauer freigelegt

Am Sternbräu-Gelände ist kein Stein auf dem anderen geblieben: Eine Ausnahme bilden 30 Meter der alten Salzburger Stadtmauer. Pächter, Bauherr und Historiker staunen über den guten Zustand, freut sich der Historiker Gerhard Ammerer. „Die Stadtmauer wurde im Laufe der Jahrhunderte mehr oder weniger aufgefüllt und kam dann unter das Bodenniveau zu stehen. Die Mauer ist so gut erhalten, weil sie über so lange Zeit im Schutt und in den Steinen verborgen lag.“

Alte Stadtmauer

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Mauer und Wehrturm sind in erstaunlich gutem Zustand, freuen sich die Experten

Reste der zweiten Stadtbefestigung

Die Reste stammen von der zweiten Salzburger Stadtbefestigung, die zwischen 1465 und 1480 errichtet wurde, erläutert Ammerer. „Die erste Stadtbefestigung wurde direkt hinter den Häusern der Getreidegasse angebracht. Dann hat man mehr Raum benötigt und die Stadtmauer zu Beginn des 16. Jahrhunderts verlegt. Jetzt kann man unter anderem Teile eines Wehrturms sehen, der dort angebaut wurde.“

Zweite Stadtbefestigung

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Die Mauer stellt Reste der zweiten Stadtbefestigung dar

Frei gelegte Mauer wird ins „Sternbräu“ integriert

Im Jahr 1452 wurde die Brauerei an dieser Stelle erstmals urkundlich erwähnt. Durch die Jahrhunderte gab es hier geselliges Beisammensein bei Speis und Trank. Davon zeugt nicht nur die Stadtmauer, sagt der Pächter des Gasthofs „Sternbräu“, Harald Kratzer. „Die historisch geschützten Stuben, der Bürgersaal, weitere andere Räume und auch die Arkadengärten werden allesamt erhalten bleiben. Das sieht nur jetzt so schlimm aus, weil alles unterkellert wird. Wir werden auch die gesamte frei gelegte Stadtmauer in den Komplex integrieren und dann wird die alte Mauer dort im Originalzustand sichtbar sein.“

Fertigstellung für Ende 2014 geplant

Auf dem Areal des „Sternbräus“ werden ein neues Gasthaus, Wohnungen und Geschäftsflächen errichtet. Wer die alte Stadtmauer im neuen Gasthaus sehen will, muss sich allerdings noch etwas gedulden. Ende 2014 soll alles fertig sein.

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