Almböden verändern sich durch Hitze

Die sommerliche Hitze setzt auch den alpinen Böden zu. Sie gelten als Treibhausgas-Speicher, die die Erderwärmung bremsen. Bei immer höheren Durchschnittstemperaturen könnte sich dieser Effekt aber umkehren, fürchten Forscher.

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Auf der Schapbachalm bei Berchtesgaden (Bayern) montierten die Forscher des bayerischen Landesamtes für Umwelt Sensoren in drei verschiedenen Höhenlagen und in verschiedenen Bodentiefen. Sie liefern Daten über Temperatur und Feuchtigkeitsgehalt des Almbodens und erlauben Rückschlüsse darauf, ob der Almboden noch in der Lage ist Treibhausgase zu speichern, erklärt Stefan Zoller vom bayerischen Umweltamt Augsburg.

„Die Temperatur- und Niederschlagsveränderungen beeinflussen gleichzeitig den Kohlenstoffanteil im Boden und damit auch die Funktion des Bodens als Kohlenstoffspeicher“, erklärt Zoller.

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Carina Schwab

Vom Treibhausgas-Speicher zum -Verursacher?

Den Effekt, dass der Boden mit steigender Erwärmung vom Treibhausgas-Speicher zum Treibhausgas-Verursacher wird, haben Klimaforscher zuerst auf Moorflächen nachgewiesen. „Wenn Moore trocken fallen, können sie Klimagase freisetzen. Uns interessiert jetzt, ob die bayerischen Alpenböden - wenn sich ihre Kohlenstoffzusammensetzung in Zukunft vielleicht ändert - auch Klimagase freigeben“, ergänzt Zoller.

Schlüssige Antworten erwartet sich Zoller vom erst in einigen Jahren. Die Auswirkungen der jüngsten Hitzewelle zeigen die Sensoren im bayerischen Nationalpark-Boden aber jetzt schon: die Bodenfeuchte in einem Meter Tiefe hat sich gegenüber Anfang Juni halbiert; in höheren Lagen ist die Austrocknung noch weit stärker.

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