Holzschädlinge „erobern“ tiefere Regionen

Die Gebirgsfichtenblattwespe heißt so, weil sie im Gebirge die Fichtenwälder befällt. Seit neuestem machen sich diese und weitere Schädlinge auch im Flachland über Bäume her. Viele Wälder in Salzburg, Oberösterreich und Bayern sind gefährdet.

Baumschädlinge aus dem Gebirge erobern nun auch Täler

ORF

Larven der Fichtenblattwespe

Die befallenen Bäume drohen abzusterben, das Holz ist weniger wert. Eine von der EU unterstützte Forschungsgruppe versucht nun zu klären, warum die Wespe ins Tal wandert.

Braune, dürre Wipfel zeigen: Diese Bäume sind befallen. Im Fichtenwald bei Nußdorf am Haunsberg (Flachgau) stanzen Studenten Rinde aus. Das ist eine Art Gesundheitstest für Bäume. Aus dem Fraßgebiet in den Fichtenwipfeln ist die Wespe schon herabgesteigen in den Boden. Aufnahmen aus dem Vorjahr zeigen die Larven des Winzlings, der zu Tausenden im Waldboden überlebt.

Fichtenblattwespe zieht weitere Killer an

Universitätsprofessor Axel Schopf von der Uni für Bodenkultur in Wien ergänzt, auch Borkenkäfer wandern zunehmend vom Gebirge in die Täler, nachweisbar über Harzspuren: „Das muss uns Sorgen machen, weil bei starkem Befall ist der Gesamtbestand gefährdet. Die größte Gefahr ist nicht die Gebirgsblattwespe sondern die Folgeschädlinge. Das sind hauptsächlich Borkenkäfer, die die Bäume dann entsprechend besiedeln können.“

Teamwork beim Baumsterben

Neben dem Borkenkäfer helfen auch andere Insekten wie die Riesen-Holzwespe beim Baumsterben mit. Auch Äste sind Proben für den Gesundheitszustand der Fichte. Noch hat die Wissenschaft nur Vermutungen über diese Vorgänge. Es soll noch einige Zeit dauern, bis gesicherte Erkenntnisse vorliegen.

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