Weihnachtsmuseum im „Glockenspiel“

Mit einem Weihnachtsmuseum, einer Krippenausstellung und einem Gastronomiebetrieb will Besitzer Herbert Kloiber dem verwaisten Cafe Glockenspiel am Salzburger Mozartplatz neues Leben einhauchen. Der Bauakt muss nur noch bewilligt werden, sagt Planungsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste).

Was zudem noch fehlt, ist eine Betriebsstättenbewilligung nach der Gewerbeordnung, die für die Ausstellungsräume notwendig ist. „Es wurde darum noch nicht angesucht“, so Padutsch. Laut Bauakt soll im Erdgeschoß linkerhand, an der Ecke Mozartplatz/Residenzplatz, ein Verkaufshop eingerichtet und auf der restlichen Fläche ein Kaffeehaus betrieben werden. Vor dem Gebäude soll es wieder einen Gastgarten geben, und auch die Terrasse und die Dachterrasse sollen gastronomisch genutzt werden.

Die Ausstellungsräume für das geplante Weihnachtsmuseum erstrecken sich auf das erste und zweite Obergeschoß. Das Museum sei offenbar ein Wunsch der Frau des Wiener Medienunternehmers Herbert Kloiber gewesen, sagt Padutsch. „Es handelt sich um eine Art Krippenausstellung aus Bayern, die offenbar in einem bayerischen Staatsmuseum gezeigt wurde“, sagt Padutsch. Wann das Museum samt dem Gastronomiebetrieb eröffnet wird, steht noch nicht fest - vermutlich aber nicht vor dem kommenden Advent.

Padutsch: „Weihnachtsmuseum ist eine Katastrophe“

Er sei darüber nicht erfreut, dass Salzburg nun um ein Weihnachtsmuseum reicher werde, so Padutsch. „Das ist eine Katastrophe.“ In das Gebäude, das in den 1950er-Jahren als Zubau errichtet wurde, „gehört eine gastronomische Einheit.“ Wenn die baulichen Rahmenbedingungen passen würden, könne das eingereichte Nutzungskonzept von der Behörde aber nicht abgelehnt werden. Kloiber ist Geschäftsführer der „Tele München Fernseh GmbH + Co Produktionsgesellschaft“ und nahm gegenüber der Austria Presse Agentur keine Stellungnahme zu seinem Konzept.

Das Traditions-Cafe Glockenspiel war bei Einheimischen wie Touristen sehr beliebt. Ende 2005 erhielt das Gebäude, damals in Besitz des Versicherungskonzerns Uniqa, mit dem Wiener Cateringunternehmen Do & Co einen neuen Betreiber. Do & Co-Chef Attila Dogudan führte den Betrieb unter dem Namen „Demel“ bis Ende März 2012, dann warf er „wegen zu hoher Mietkosten“ das Handtuch.

„Cafe nur an Wochenenden profitabel“

Das Cafe sei nur an den Wochenenden und während der Salzburger Festspiele im Sommer profitabel gewesen, begründete Dogudan seinen Entschluss. Danach zog für ein paar Monate der Salzburger Gastronom Stefan Brandtner, Initiator des Pop-Up-Wanderrestaurants „Brandtner 63“, mit dem Restaurant „Brandtner & und seine Leut’“ ein. Im Herbst 2012 wurde das Gebäude an Kloiber verkauft. Brandtner sperrte Ende 2012 zu. Seither ist das Gebäude für die Öffentlichkeit geschlossen.

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