Heuer schon 27 Pleiten

Im Salzburger Transportgewerbe wurde heuer schon über 27 Firmen der Konkurs eröffnet. Etwa gleich viele Konkursanträge wurden mangels Masse abgewiesen. Das Transportwesen liegt bei Pleiten nach Branchen auf Platz zwei.

Noch mehr Konkurse gibt es nur bei Unternehmensdienstleistern. In beiden Branchen gibt es viele Ein-Personen-Firmen, bei denen dann auf den Firmenkonkurs oft auch der Privatkonkurs folgt. Das geht aus der Statistik des Kreditschutzverbandes für das erste Haljahr hervor.

Kleinunternehmer starten meist ohne Eigenkapital

Wenn es bei 27 Pleiten insgesamt nur eineinhalb Millionen Euro Schulden gibt, dann zeigt das schon das Hauptproblem der Branche: die meisten Kleintransport-Firmen starten ohne Eigenkapital, sagt der Geschäftsführer des Kreditschutzverbandes (KSV), Erich Grausgruber. „Das Auto wird geleast, die eigene Arbeitszeit nicht gerechnet, Krankenkasse und Finanzamt werden nicht oder nur schlecht bedient. Man fährt ein Jahr mit dem Transportauto herum, liefert gewisse Dinge an, und irgendwann - meist nach etwa ein- bis eineinhalb Jahren - kommen Finanzamt und Sozialversicherung. Dann kann man gerade noch so den Treibstoff und die Leasingrate bezahlen und das war´s.“

„Der Firmeninsolvenz folgt meist der Privatkonkurs“

Große Speditionen würden wenig lukrative Fahrten an kleine Unternehmer auslagern, ergänzt Grausgruber. „Erst kürzlich hatten wir das Beispiel einer Lkw-Fahrt von Salzburg nach Paris um 372 Euro, wo alleine die Maut schon 280 Euro ausmacht. Das geht sich mit Hin- und Rückfahrt finanziell niemals aus. Der Firmeninsolvenz folgt dann meistens der Privatkonkurs, bei dem dann 90 Prozent der Verbindlichkeiten aus der selbständigen Tätigkeit stammen.“

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