Ärzteausbildung: Salzburger Modell vorbildlich

Die neue Turnusärzteausbildung mit sechsmonatiger Lehrpraxis entspreche der Dauer nach genau seinen Vorstellungen, das hat Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) am Freitag bei einem Salzburg-Besuch bestätigt. Noch spießt sich aber die Umsetzung der Ausbildungsreform.

Ein Ziel der geplanten Ausbildungsordnung für Ärzte ist es, dem Mangel an Hausärzten am Land entgegenzuwirken. Viele jungen Ärzte fühlen sich nach dem Turnus im Krankenhaus nämlich nicht ausreichend auf die Führung einer Praxis vorbereitet. Jetzt soll die Ärzteausbildung reformiert werden und mit einer Lehrpraxis abschließen. Dabei sollen Jungärzte ein halbes Jahr lang in der Ordination bei einem erfahrenen Hausarzt mitarbeiten.

Salzburger erproben neue Ausbildung bereits

So sieht es die neue Ärzteausbildungsordnung vor und so wird es bereits in Salzburg in einem Modellprojekt von Ärztekammer, Gebietskrankenkasse und Land Salzburg praktiziert. Auf Bundesebene will die Ärztekammer aber eine Lehrpraxis, die länger als sechs Monate dauert, kritisiert Stöger.

Ärztekammer will österreichweit mehr Zeit

„Mein Vorschlag ist, dass wir am Ende der Turnusausbildung sechs Monate Lehrpraxis haben. Die Ärztekammer sagt mir zu diesem Vorschlag derzeit noch nein. Wenn dieser Widerstand aufgegeben wird, können wir das sehr gerne umsetzen“, sagt Stöger. Wenn es nach ihm gehe, könnte es schon in drei bis vier Monaten so weit sein. Eine Million Euro sei dafür reserviert, sagt Stöger.