Rainerkaserne an Red Bull übergeben

In einem Festakt mit symbolischer Schlüsselübergabe und Einholung der Bundesflagge ist Mittwoch die Rainerkaserne in Elsbethen (Flachgau) vom Militärkommando an den Getränkekonzern Red Bull übergeben worden, der das Areal gekauft hat.

Das weltweit agierende Unternehmen hat im vergangenen Herbst das rund 18 Hektar große Areal um 23,5 Mio. Euro erworben. Bis zum definitiven Einzug werden vermutlich aber noch zwei Jahre vergehen.

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Fuschler Zentrale zu klein

Die Zentrale von Red Bull in Fuschl platzt bereits aus allen Nähten und ist für eine weitere Expansion zu klein. Auf der Suche nach einem neuen Standort ist man in Elsbethen im Vorjahr fündig geworden. Zumindest ein großer Teil der Zentrale soll dorthin übersiedeln. Möglich ist auch, dass auch Medienaktivitäten des Konzerns angesiedelt werden. Red Bull gab bisher keine Details bekannt.

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„Wir sprechen lieber über Fakten als über Pläne“, hieß es aus der Fuschler Zentrale. Für das gesamte Projekt seien noch Pläne zu evaluieren und Entscheidungen zu treffen. Deshalb wolle man mit Informationen noch etwas zuwarten, wurde erklärt. Red-Bull-Manager Volker Viechtbauer sagte bei dem Festakt sinngemäß, die Rainerkaserne sei einzigartig für das Bundesheer gewesen. Es freue Red Bull, dass man dem Unternehmen zutraue, wieder etwas Einzigartiges daraus zu machen.

Fuschl wird Konzern-„Universität“

Der neue Grundstückseigentümer arbeitet derzeit an einem „Masterplan Rainerkaserne“ für die Nutzung des Areals. Erst in einer späteren Detailplanung soll feststehen, welche Teile des Red Bull Konzerns in die Rainerkaserne übersiedeln werden. Der Standort Fuschl könnte künftig als „Corporate University“, für internationale Meetings oder auch als Kunstmuseum genützt werden, hatte es im Herbst geheißen.

Das Kasernenareal ist derzeit noch als Sonderfläche ausgewiesen. Das Gebäude steht zum Teil unter Denkmalschutz. Es müsse noch ein Raumordnungsverfahren durchgeführt und das räumliche Entwicklungskonzept geändert werden, sagte Bürgermeister Franz Tiefenbacher (ÖVP) zur APA. In zwei Jahren könnten alle Behördenverfahren für bauliche Veränderungen abgeschlossen sein.

Der Auszug des Bundesheers wurde in diesem Frühjahr finalisiert. Die Feldambulanz bleibt voraussichtlich noch bis Anfang 2015 in der Rainerkaserne angesiedelt, dann sollen die Ersatzbauten in der Schwarzenbergkaserne fertig sein, erläuterte Militärsprecher Major Gerald Gundl.

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Gemeinde mit umfangreichen Wünschen

Die ehemaligen Offizierswohnungen in der Kaserne müssen laut Bürgermeister von Red Bull übernommen werden. Tiefenbacher geht davon aus, dass diese in Mietwohnungen umgewidmet werden. Die Gemeinde wünscht sich auch die Errichtung eines Kindergartens und geförderte Mietwohnungen auf dem Gelände. Man wolle aber der Firmenentwicklung von Red Bull nicht im Weg stehen, sagte der Ortschef.

Die Rainerkaserne wurde von 1938 bis 1940 erbaut und ist weitgehend im ursprünglichen Zustand erhalten. Die Kaserne diente nicht nur militärischen Zwecken. 1999 waren 200 Kosovo-Flüchtlinge untergebracht. Gebäudeteile dienten von 2006 bis 2008 als Ausweichquartier für die HTL Hallein. Von Sommer 2011 bis April 2012 wurden Flüchtlingskinder des SOS Clearing House untergebracht.

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