Wahlbeteiligung niedrig wie nie

Nicht nur SPÖ und ÖVP, auch die Wahlbeteiligung ist bei der Landtagswahl am Sonntag auf den historisch schlechtesten Wert gefallen. Auch das wird auf die Enttäuschung der Wähler über den Finanzskandal zurückgeführt. Nur gut 70 Prozent gaben ihre Stimme ab.

Mit 70,83 Prozent Wahlbeteiligung (vorläufiges Endergebnis ohne Briefwahl) liegt Salzburg zwar im Vergleich mit den anderen Ländern nicht so schlecht. Da setzte Tirol am Wochenende davor die Negativrekordmarke von 60,40 Prozent. Doch für Salzburg ist das die niedrigste Wahlbeteiligung in der Geschichte der Zweiten Republik.

Das hat sicher der SPÖ am meisten geschadet. Nur 48 Prozent jener Menschen - 52.000 in absoluten Zahlen -, die damals den Sozialdemokraten ihre Stimme gegeben hatten, taten das auch dieses Mal wieder. Viele der enttäuschten Ex-SPÖ-Wähler, nämlich 32.000, blieben gleich ganz zu Hause - mehr dazu in SPÖ konnte Wähler nicht mobilisieren.

Analyse Landtagswahl

ORF.at

Salzburg könnte NÖ noch überholen

Mit dem Wert vom Wahlsonntag liegt Salzburg auf Platz fünf - und wäre damit um einen Platz hinter Niederösterreich zurückgefallen. Das könnte sich aber noch ändern, denn Niederösterreich liegt mit 70,87 Prozent nur ganz knapp vorne. In Salzburg ist zwar die Briefwahl schon enthalten, nicht aber die Wahlkarten, die am Sonntag in fremden Wahlsprengeln abgegeben wurden. Diese werden erst am Mittwoch ausgewertet.

Briefwahleffekt hat nachgelassen

In Salzburg blieben zwar viele frühere SPÖ- und auch ÖVP-Wähler zu Hause, weil sie sich über den im Dezember aufgebrochenen Finanzskandal ärgerten. Aber schon in Kärnten und in Niederösterreich war am 3. März - wie am 28. April in Tirol - die Wahlbeteiligung auf den niedrigsten Wert seit 1945 gefallen. Der in der vorigen Landtagswahl festgestellte positive Effekt der damals neuen Briefwahl hat offensichtlich wieder nachgelassen.

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