Gedenken an Bücherverbrennung 1938

Am 30. April 1938 haben die Nationalsozialisten auf dem Salzburger Residenzplatz eine große Bücherverbrennung inszeniert. Sie verbrannten 1.200 Druckwerke jüdischer und katholischer Menschen. Daran wird am Dienstag auf dem Residenzplatz erinnert.

Anders als bisher angenommen, war es aber nicht die einzige Bücherverbrennung in Österreich. Darauf machte am Montag an der Universität Salzburg der Wiener Zeithistoriker Oliver Rathkolb aufmerksam.

„Einzige international rezipierte Bücherverbrennung“

„Inzwischen hat sich herausgestellt, dass auch in kleineren Orten - etwa in Kärnten, aber auch in anderen Gebieten Österreichs - kleine Bücherverbrennungen stattgefunden haben. Die einzige öffentliche Bücherverbrennung, die auch international rezipiert wurde wie etwa in der ‚New York Times‘, war jene in Salzburg. Hier geht es wirklich um eine symbolische Hinrichtung in Anwesenheit eines Richters. Und es geht auch um eine Art Urteilsverkünder. Wenn man sich die Bilder von damals ansieht, so sind es meistens - und das ist das besonders tragische und unverantwortliche - junge, völlig unbedarfte Hitlerjungen, die vermutlich großteils keine Ahnung hatten, was sie da tun. Typische ist für mich auch, dass meines Wissens bis zum heutigen Tag keiner dieser Hitlerjungen gemeldet hat“, sagt Rathkolb.

Ab 17.00 Uhr Gedenkveranstaltung am Residenzplatz

Die „Initiative Freies Wort“ erinnert am Dienstag in der Stadt Salzburg mit vielfältigen Aktionen an diesen schwarzen Tag. Ein Höhepunkt ist ab 17.00 Uhr auf dem Residenzplatz eine Veranstaltung mit Reden prominenter Intellektueller.

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