Rathgeber: „Alle putzen sich an mir ab“

Im Finanzskandal würden sich alle an ihr „abputzen“. Das sagt die frühere Leiterin des Salzburger Budgetreferats und Beschuldigte in der Affäre, Monika Rathgeber, in einem demnächst erscheinenden Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Profil“.

In dem Interview nimmt die ehemalige Leiterin des Salzburger Budgetreferats Monika Rathgeber zu den gegen sie erhobenen Vorwürfen ausführlich Stellung, berichtet die Austria Presse Agentur (APA). Es habe weder geheime Geschäfte noch geheime Konten gegeben.

„Alles über den Schreibtisch von Paulus gelaufen“

Auch ihren Vorgesetzten nimmt Rathgeber einmal mehr in die Pflicht. Sämtliche Unterlagen seien über den Schreibtisch von Abteilungsleiter Hofrat Paulus gelaufen. „Er hat immer sein Kürzel darauf gemacht und zur Bearbeitung weitergeleitet.“ Die Finanzbeiratsprotokolle habe sie mit seiner Billigung geändert. „Ich habe sie auch auf dem Gemeinschaftslaufwerk abgespeichert. Jeder konnte sie einsehen“, betont Rathgeber.

„Habe keine Unterschriften gefälscht“

Auch den Vorwurf, sie habe für Geschäfte die Unterschrift ihres Mitarbeiters gefälscht, dementiert Rathgeber. Geschäftsabschlüsse seien „telefonisch finalisiert“ und elektronisch bestätigt worden. Nur für die Dokumentation habe sie die Unterschrift ihres einzigen Mitarbeiters hineinkopiert. „Ja, das hat er gewusst“, sagt Rathgeber.

„Verluste erst durch Panikverkäufe entstanden“

Allfällige Verluste seien erst durch panikartige Auflösung der Geschäfte durch ihre Nachfolger entstanden. „Wenn irgendwo ein Schaden entsteht, wird es am Ende heißen, ich sei es gewesen. Alle putzen sich an mir ab“, so Rathgeber. Dass das Land Salzburg aktuell ein Plus von 80 Millionen Euro verbuchen könne, sei ihren Veranlagungen zu verdanken. „Die haben die Verluste, die bei der Auflösung der Geschäfte entstanden sind, aufgefangen.“

Links: