FPÖ-Schnell befürchtet „Umvolkung“

Der Salzburger FPÖ-Chef Karl Schnell warnt nun im Wahlkampf wörtlich vor einer „Umvolkung“. Er sei aber kein Rechtsradikaler, betont der Saalbacher Arzt in einem Interview mit der Tageszeitung „Die Presse“ (Montagsausgabe).

Salzburgs FPÖ-Obmann Karl Schnell

ORF

Arzt Schnell: Fischen auf dem rechten Rand?

„In gewissen Bereichen“ gebe es eine „Umvolkung“, sagt Schnell in dem Interview - eine Wortwahl, die Historiker als Spezialisten für die nationalsozialistische Zeit nicht gerade begeistert.

Der Salzburger FPÖ-Landesparteichef Schnell meint offenbar Probleme und Debatten, die sich beim Thema Einwanderung ergeben: „Dass man sich dagegen wehrt, hat nichts mit Rechtsradikalismus oder Fremdenfeindlichkeit zu tun“, sagt der wahlkämpfende Politiker.

Freiheitlicher verweist auf Schulwesen

Er sei kein Rechtsradikaler und habe nichts gegen Ausländer, „aber wir haben auch ein Recht auf unsere Heimat“, so Schnell. Auf die Frage, wo er eine „Umvolkung“ sehe, sagte er: "In vielen Bereichen. Nehmen wir die Schulen. Es kann doch nicht sein, dass in manchen Klassen nur mehr ein einziges österreichisches Kind sitzt.

Ein Mord in der Flachgauer Gemeinde Köstendorf sei von Rumänen verübt worden, und es gebe Raufereien mit Türken, so der Pinzgauer Arzt: „Es wird viel unter den Teppich gekehrt. Ich will extreme Meinungen nicht in den Untergrund drängen, man muss in einer Demokratie offen darüber reden. Wenn man die Leute nur anlügt und alles, was sich wirklich abspielt, verschweigt, ist das der falsche Weg.“

Direkt aus Nazi-Wortschatz?

Der Begriff „Umvolkung“ hatte 1992 für große Aufregung gesorgt, als der damalige FPÖ-Grundsatzreferent Andreas Mölzer vor dem Freiheitlichen Akademikerverband seine Befürchtung äußerte, dass sich in Deutschland und Österreich eine „Umvolkung“ anbahne. Es hieß damals, Mölzner benutze Sprachbilder, die im Nationalsozialismus wurzeln. Dieser Eklat sorgte nicht nur für massive Kritik, sondern führte indirekt auch zur Abspaltung von Heide Schmidt und zur Gründung des Liberalen Forums.

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