Wahlkampf geht in „heiße Phase“

Am Dienstag beginnt die „heiße Phase“ im Landtagswahlkampf. Spannende Fragen stellen sich - vor allem, ob Landeshauptfrau Gabi Burgstaller für die SPÖ die Rolle als Nummer eins behaupten kann oder sie von der ÖVP zurückerobert wird.

Es ist vieles anders in diesem Wahlkampf in Salzburg. Gabi Burgstaller z.B. lächelt diesmal nicht auf den Plakaten, ein ungewohntes Phänomen. Für die Regierungsparteien ist offensichtlich nur noch die Frage, wer weniger einbüßt - damit Nummer eins bleibt oder wird und Anspruch auf den Chiemseehof erheben kann.

Den hatte die SPÖ erstmals in der Geschichte des Landes 2004 erobert und Wilfried Haslauer will ihn für die ÖVP zurückholen.

Opposition darf mit Gewinnen rechnen

Auf Gewinne dürfen die Oppositionsfraktionen hoffen; die Grünen leiten mit Astrid Rössler den Untersuchungsausschuss - sie setzen auf den Kontroll-Bonus, der sie in Kärnten in die Regierung katapultiert hat. Auch die Freiheitlichen mit Karl Schnell wollen sich als Anti-Spekulationspartei profilieren. Sie müssen mit Konkurrenz durch das „Team Stronach“ rechnen.

Dieses hat, auch ähnlich wie in Kärnten, einen Land-Bürgermeister und Abtrünnigen einer Großpartei nach vorne gestellt: das Goldegger Ortsoberhaupt Hans Mayr, einen früheren ÖVPler. Zudem kandidieren die Piraten und die KPÖ.

Regierungsbildung könnte schwierig werden

Mindestens so spannend wie der Wahlkampf und der Wahltag werden aber die Wochen danach, wegen einer vermutlich nicht sehr einfachen Regierungsbildung. Burgstaller und Haslauer wollen zwar auf keinen Fall mehr miteinander regieren und der Verlierer wird wohl ohnehin abtreten. Eine neue Regierungsform ist damit aber keineswegs garantiert.

Es ist nämlich nicht gewiss, dass SPÖ oder ÖVP mit einer der kleineren Parteien eine Landtagsmehrheit schaffen. Als Alternative bliebe ein Dreier-Bündnis, eine Premiere in Salzburg - oder doch wieder nur eine große Koalition.

Michael Mair, ORF Salzburg

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