EU will von Bauern Fördergelder zurück

Der Streit über Almflächen zwischen EU und heimischen Bauern schwelt seit mehr als zehn Jahren. Jetzt fürchten Bauern, die die 1.800 Salzburger Almen bewirtschaften, EU-Fördergelder zurückzahlen zu müssen. Strafzahlungen konnten die Bauernvertreter aber bereits abwenden.

Seit mehr als zehn Jahren kann sich die EU mit Österreich nicht über die korrekten Flächenangaben von Almweiden einigen. Die Befürchtungen, dass die heimischen Almbauern nun EU-Fördergelder inklusive Strafen an die EU zurückzahlen müssen, sorgen für Aufregung.

Österreichweit seien immerhin 8.800 Bauern betroffen, sagte Sepp Tiefenbacher, Sprecher der Plattform Almfutterflächen. Die offiziellen Bauernvertreter hätten in Verhandlungen mit Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) nun erreicht, dass keine Strafzahlungen mehr drohen, sagte Franz Eßl, Präsident der Salzburger Landwirtschaftskammer.

Almbauer befürchtet 9.000 Euro Rückzahlung

Konkrete Fälle wie der des Mühlegg-Hofes in Krimml (Pinzgau) schreckten die Bauernschaft auf. Der Hof ernährt sechs Kühe, die Bauer Johann Scharler im Sommer auf seine 21-Hektar-Alm im Krimmler Achental treibt. Für die Almweide soll der Kleinbauer 4.500 Euro Förderung zurückbezahlen, ursprünglich wäre dazu noch einmal so viel Strafe gekommen, in Summe also 9.000 Euro. Den Vorwurf, er hätte zu viel Weidefläche gemeldet, bestreitet Scharler, denn die Bauern seien in Sachen Flächenangabe von der Landwirtschaftskammer und der Agrarmarkt Austria beraten worden.

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Bauern erleichtert: Rückzahlungen noch ungewiss

Während die Verhandlungen über die Rückzahlungen noch nicht abgeschlossen sind, seien immerhin die Strafzahlungen vom Tisch, sagt Eßl: „Genau das ist der Verhandlungserfolg, den wir erreicht haben. Ab über 21 Prozent Abweichung haben jetzt die Totalsanktionen gedroht, dass er alle Fördergelder zurückzahlen müßte. Mit diesem Verhandlungsergebnis braucht er das nicht mehr. Es gibt die Sanktionen nicht mehr und darauf können sich die Almbauern verlassen. Das ist mit dem Minister so vereinbart.“

Die Sanktionszahlungen gegen die Almbauern sind nun zwar vom Tisch. Über die genaue Höhe der Rückzahlungen an die EU, wegen nicht korrekter Flächenangaben, muss jedoch noch weiterverhandelt werden.