Finanzaffäre intern viel früher bekannt?

Die Finanzabteilung des Landes müsse schon früher als bisher angenommen von heimlichen oder verbotenen Spekulationen mit Steuergeld gewusst haben. Das deutete Utz Greiner, Ex-Mitglied des Finanzbeirates, am Freitag als Zeuge im U-Ausschuss an.

Euro-Scheine

APA/dpa/Jens Wolf

Fast schon „unendliche“ Geschichten mit immer neuen Facetten

Als Beweis hat Zeuge Greiner am Freitag ein E-Mail vorgelegt. Darin steht, dass die Abteilung schon im September 2012 gewusst haben muss, dass mit den spekulativen „Geschäften“ des Landes Salzburg etwas nicht stimmt.

Bei diesem Auftritt von Greiner wurde für Beobachter klar, die Finanzabteilung des Landes müsse schon im vergangenen September von den umstrittenen Geschäften der amtlichen Geldmanagerin Monika Rathgeber gewusst haben - und nicht erst im Oktober, wie bisher viele dachten.

Unwahrheiten bei Verantwortlichen?

Konkret geht es um den 6. September 2012. Da erhielt Utz Greiner ein E-Mail als Mitglied des Finanzbeirates. Er sei darin um Rat gefragt worden, sagt Greiner. In dem Schreiben werde von zehn bisher unbekannten Geschäften berichtet.

Die Frage war demnach, ob man diese auflösen solle. Greiner sagt, er habe das befürwortet, weil er auf der Liste sehr riskante Währungsgeschäfte erkannt habe.

Informationen bisher zurückgehalten?

Diese seien niemals im Finanzbeirat besprochen worden, es müssten also verbotene Geschäfte gewesen sein, hieß es am Freitag im U-Ausschuss des Landtages. Bisher hatten meisten Verantwortlichen in Politik und Verwaltung immer betont, erst im Oktober 2012 von Probleme und möglichen verbotenen Geschäften erfahren zu haben. Für Beobachter liegt nun der Verdacht nahe, dass bisher Informationen zurückgehalten wurden - bisher ein Verdacht, der nicht bestätigt ist.

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