Taekwondo-Topsportler beantragt Bleiberecht

Der in Bad Hofgastein (Pongau) lebende 20-jährige Taekwondo-Sportler und -Trainer Junadi Sugaipov hat am Mittwoch bei der Bezirkshauptmannschaft St. Johann humanitäres Bleiberecht beantragt. Sein Asylantrag wurde im Oktober 2012 abgelehnt - seitdem kämpft er darum, bleiben zu dürfen.

Junadi Sugaipov hofft, nicht abgeschobenen zu werden nach Tschetschenien

ORF

Junadi Sugaipov trainiert in Bad Hofgastein Taekwondo

Seit Oktober lebt Junadi Sugaipov in Bad Hofgastein. Er erkämpfte ihm Vorjahr den österreichischen Meistertitel für den Gasteiner Taekwondo-Verein. Der 20-Jährige trainiert dort den Nachwuchs und gilt als gut integriert.

Der Asylgerichtshof erteilte dennoch im Oktober 2012 dem Sportler, seiner Mutter und seiner psychisch schwer kranken Tante einen ablehnenden Bescheid. Eine Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof wurde negativ entschieden. Gasteiner Bürger setzen sich für einen legalen Aufenthalt der Flüchtlinge ein. Ihnen drohe Gefahr, falls sie nach Tschetschenien zurückkehrten, wurde betont.

Prominente Unterstützer in Personenkomitee

Vertreter eines Personenkomitees begleiteten Sugaipov und seine Mutter am Mittwoch zur Bezirkshauptmannschaft, um das Bleiberecht zu beantragen: „Wir hoffen es gelingt uns, dass sie nicht abgeschoben werden“, sagte Flüchtlingsanwalt Gerhard Mory zur APA. Die Anträge zur Erteilung von Aufenthaltstitel werden nun an die Landespolizeidirektion Salzburg als übergeordnete Fremdenpolizeibehörde zur Stellungnahme weitergeleitet. Die Landespolizeidirektion müsse entscheiden, ob sich hinsichtlich des Integrationsgrades der Antragsteller etwas geändert habe, hieß es aus der Bezirkshauptmannschaft.

Der Delegation gehörten neben dem Rechtsanwalt auch der langjährige frühere Präsident des European Health Forums Gastein, Günther Leiner, sowie der Bad Hofgasteiner Apotheker und Taekwondo-Vereinsobmann Andreas Hörtnagl an. Der Bad Hofgasteiner Bürgermeister Friedrich Zettinig (ÖVP) setzt sich ebenfalls für den Verbleib des Sportlers ein. Er ist einer von jenen rund 300 Personen, die eine Petition für ein humanitäres Bleiberecht unterzeichnet haben. Die Liste soll der BH St. Johann noch nachgereicht werden.

Derzeit keine akute Abschiebungs-Gefahr

So lange die Tante im Spital liegt, drohe auch keine akute Abschiebung, sagte Rechtsanwalt Mory. Das sei mit dem Innenministerium so abgesprochen. Ob die Familie nun in Österreich legal bleiben darf, hänge von neuen, maßgeblichen Gesichtspunkten für die Integration und die humanitären Belange ab.

„Die Rückkehrgefährdung ist sehr hoch“, führte Mory neben der „hervorragenden Integration“ und einer Arbeitsmöglichkeit positive Argumente für Mutter und Sohn ins Treffen. Für die beiden wurden heute die Anträge bei der Niederlassungsbehörde in St. Johann eingebracht, für die Tante liegt bereits ein Antrag vor. Die Asylwerber mussten dazu persönlich bei der Behörde erscheinen und auch Fingerabdrucke abgeben.

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