Neue Auslöser von Allergien entdeckt

Eine internationale Forschergruppe mit Beteiligung der Uni Salzburg hat in Graspollen mehrere Proteine gefunden, die nicht den bisher bekannten Allergieauslösern entsprechen und trotzdem Allergien verursachen.

Pollen, Allergie

APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

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Für ihre gesundheitsschädliche Wirkung nehmen diese Stoffe offenbar Umwege über Boten-Moleküle, die wiederum die Immunabwehr des menschlichen Körpers aktivieren.

Das könnte möglicherweise zu neuen Therapieansätzen für Allergiker führen, berichten Forscher vom La Jolla Institute for Allergy an Immunology (US-Bundesstaat Kalifornien) in Zusammenarbeit mit Wissenschaftern des Christian-Doppler-Labors für Allergiediagnostik und -therapie an der Universität Salzburg.

Der gemeinsame Artikel erschein kürzlich in der Fachzeitschrift „PNAS“.

Das US-Team hatte in einer früheren Studie erkannt, dass die Immunreaktion im Blut von Graspollenallergikern auf den Pollenextrakt stärker ausfällt, als auf die Graspollen-Allergene, also die Stoffe, die für die eigentliche allergischer Reaktion verantwortlich sind, alleine.

Gruppe von Fatima Ferreira beteiligt

Eine Subgruppe von Immunabwehr-Zellen, also spezielle T-Zellen, die für die allergische Reaktion verantwortliche Immunglobulin E (IgE)-Antikörper bilden, reagierten stärker. „Es ging dann darum, danach zu suchen, was noch in den Pollen enthalten ist, das die T-Zellen der Allergiker so stark stimuliert, ohne ein Allergen zu sein“, sagt die Molekularbiologin Fatima Ferreira-Briza von der Uni Salzburg.

Auch andere Proteine als Auslöser

Die Forscher haben sich daraufhin die Erbinformation der Pollen ganz genau angesehen, um herauszufinden, für welche Proteine genetische Bauplänen vorliegen. Dabei zeigte sich einerseits, dass „es mehrere Varianten von Allergenen gibt, die bisher unbekannt waren“ und andererseits Proteine enthalten sind, die nicht an den IgE-Antikörpern binden und trotzdem die T-Zellen der Allergiker stimulieren können.

Es scheint, als könnten sie Boten-Moleküle, die am Entstehen einer Allergie mitbeteiligt sind, anregen.

„Das ist interessant, weil man vorher gedacht hat, dass das nur die Allergene machen können. Mit diese Arbeit ist klar geworden, dass das auch andere Proteine in den Pollen können“, so Ferreira-Briza.

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