Streit mit ÖBB um neuen Pendlerparkplatz

Ausgerechnet die Eisenbahnergemeinde Schwarzach (Pongau) liegt mit der Eisenbahn heftig im Clinch. Es geht um den neuen Pendlerparkplatz vor dem Bahnhof. Die ÖBB wollen ihn bauen. Ihr Kostenvoranschlag und die geplante Kostenteilung sorgen für Proteste.

Eine Hälfte zahlen die ÖBB, die andere Hälfte müssten sich das Land und die Gemeinde Schwarzach teilen. Das wäre der Plan. Doch die Gemeinde kritisiert den Kostenvoranschlag der ÖBB für 45 Auto- und 35 Zweiradabstellplätze. Der sei völlig überzogen, zumal das Grundstück ohnehin schon der Bahn gehöre.

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ORF

Umstrittenes Grundstück beim Schwarzacher Bahnhof, das ohnehin den ÖBB gehört

Direkt vor dem Bahnhof Schwarzach-St Veit soll die neue Park-and-Ride-Anlage entstehen. Der bisherige Parkplatz kann den Bedarf für die Region Zentralpongau schon lange nicht mehr decken.

Für den Neubau veranschlagen die ÖBB rund 400.000 Euro. Ein Viertel davon soll die Gemeinde Schwarzach beisteuern. Doch die hat nachgerechnet und kommt mit ihrer Kalkulation nur auf einen Bruchteil des von den ÖBB geforderten Betrages.

„In keinem Verhältnis zu realen Kosten“

Der Schwarzacher Bürgermeister Andreas Haitzer (SPÖ) kritisiert, der gesamte Bau würde 75.000 Euro kosten: „Die ÖBB rechnen halt grundsätzlich mit 175.000 Euro Anteil von Grundkosten. Sie rechnen mit 3.000 Euro pro Autostellplatz. Dazu kommen 1.000 Euro pro Abstellplatz für ein Fahrrad. Da kommt insgesamt eine stolze Summe zusammen. Das steht in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Kosten.“

Und gerade das Einrechnen des Grundpreises lässt den Kostenvoranschlag der ÖBB in die Höhe schießen - obwohl das Stück Land ohnehin immer schon der Bahn gehört: „Es ist nicht einzusehen, warum eine Gemeinde 25 Prozent dieser Kosten noch einmal mitfinanzieren soll, wenn der Grund schon den ÖBB gehört und auch deren Eigentum bleibt.“

Dazu komme das langjährige Geschäft mit den Zugtickets der Pendler, argumentiert man in der Gemeinde.

ÖBB verweisen auf bundesweite Praktiken

Die ÖBB sehen in ihrer Art der Berechnung aber keinen Widerspruch und keine Fehler, wie Pressesprecher Rene Zumtobel betont: „Wir bauen schlussendlich auch mit Steuergeld. Da gibt es vor Baubeginn ein Gutachten, wie viel das Grundstück wert ist. Auf dieser Basis wird das in Projektkosten eingerechnet. Das ist österreichweit so. Das müssen wir in Schwarzach deshalb genau so umsetzen wie in Kitzbühel oder Purkersdorf.“

Gibt es eine Lösung?

Ob ÖBB und Gemeinde Schwarzach ihre Differenzen überbrücken können, das wird sich erst zeigen. Bis dahin bleibt Pendlern nichts Anderes übrig, als mit dem bestehenden Angebot bei den Parkplätzen auszukommen. Und da geht es schon länger sehr beengt zu.

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