Online-Abstimmung eine Farce?

Als „Farce“ bezeichnet der Naturschutzbund die Online-Abstimmung über die Zukunft der Salzach zwischen Bergheim und Oberndorf. Wegen technischer Pannen sei die Abstimmung wertlos und nicht repräsentativ. Die zuständige Agentur weist das zurück.

Der Naturschutzbund kritisiert technische Pannen bei der Online-Abstimmung über die Zukunft der Salzach zwischen Bergheim und Oberndorf. EU, Land, Bund und bayrische Staatsregierung hatten rund 19.000 Haushalte in Bergheim, Anthering, Nußdorf, Oberndorf, Laufen, Saaldorf-Surheim und Freilassing eingeladen, dabei mitzureden.

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Lee Sanders

„Manche haben keinen Abstimmungscode erhalten“

Der Naturschutzbund hält die Online-Befragung generell für zu wenig repräsentativ. Es seien die falschen Fragen gestellt worden. Dazu kämen Probleme bei der Abstimmung, sagt Naturschutzbund-Geschäftsführer Hannes Augustin: „Meines Wissens haben nicht alle Personen, die in diesem Gebiet wohnhaft sind und die zur Befragung eingeladen werden sollten, einen Gebietscode bekommen, sodass manche gar nicht abstimmen können. Es gibt aber anscheinend auch die Möglichkeit, dass wenn man einen Code hat, man mehrfach abstimmen oder den Code weitergeben kann.“

Augustin selbst hat auch einen Abstimmungs-Code angeboten bekommen, obwohl er in der Stadt Salzburg wohnt. Der Code habe sogar funktioniert, er habe aber nicht abgestimmt.

Zuständige Projektagentur weist die Vorwürfe zurück

Die zuständige Wiener Projektagentur zeigt für die Vorwürfe des Naturschutzbundes kein Verständnis. Beim Verteilen der Zugangscodes sei es zu keinen Problemen gekommen, sagt Sabine Burghart von der Wiener Agentur „TATWORT“, die die Online Befragung geplant und umgesetzt hat. „Natürlich kann es sein, dass jemand eine amtliche Information, die er erhalten hat, an jemanden anderen weitergibt. Von unserer Seite ist die Aussendung aber ordnungsgemäß an jene Haushalte erfolgt, die in dieser Flussregion an der Online-Befragung teilnehmen können“, betont Burghart.

„Stellungnahmen sind weitgehend eingeflossen“

Auch die Kritik von seiten des Naturschutzbundes, dass in dem Online-Fragebogen die falschen Fragen gestellt wurden, könne sie nicht nachvollziehen, sagt die zuständige Projektmanagerin Sabine Burghart. „Wir haben diesen Fragebogen mit Vertretern aus allen Richtungen abgestimmt. Es gab in mehreren Phasen die Möglichkeit zu Stellungnahmen, die wir so weit wie möglich auch eingearbeitet haben. Und da hat es für alle, die sich beteiligt haben, gepasst.“

Ergebnisse werden am 28. Februar vorgestellt

Am 28. Februar werden in Bergheim die Ergebnisse der Online-Befragung vorgestellt.

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