Umweltanwalt kritisiert Zirbenernte

Die Landesumweltanwaltschaft sorgt sich um den Zirbenbestand im Nationalpark Hohe Tauern. Im Herbst 2012 wurden bereits 250 Festmeter Zirbenstämme per Hubschrauber aus dem Wildgerlostal ausgeflogen. Weitere Transporte sind geplant.

Zirbenholz gilt als besonders förderlich für das Wohlbefinden. Zirbenbetten beispielweise sollen Handy-Strahlung abschirmen und daher für tiefen Schlaf sorgen.

250 Euro für einen Festmeter

Der Preis für Zirbenholz ist deutlich gestiegen. Pro Festmeter werden rund 250 Euro gezahlt. Die sehr langsam wachsenden Zirbenbäume - sie benötigen hundert Jahre um zehn Meter hoch zu werden - sind in Salzburg rar geworden. Nur etwa zwei Prozent der Fläche im Nationalpark Hohe Tauern ist Lärchen- oder Zirbenwald.

Im Winter 500 Helikopter-Flüge geplant

Trotz der Proteste von Landesumweltanwalt Wolfgang Wiener hatte die Nationalparkverwaltung im Herbst 300 Hubschrauber-Flüge für den Zirbentransport genehmigt. Aus dem Krimmler Achental sollen noch im Winter 400 weitere Festmeter mit rund 500 Helikopterflügen ausgeflogen werden.

„Verheerende Optik für den Nationalpark“

Noch hat die Bezirkshauptmannschaft Zell am See den Antrag nicht genehmigt. Landesumweltanwalt Wolfgang Wiener ist strikt dagegen - das Schlägern der Bestände sei mit internationalen Schutzbestimmungen nicht vereinbar. Auch die Optik in der Öffentlichkeit sei für den Nationalpark verheerend, sagt Wiener. Er fordert die zuständige Landesrätin Tina Widmann auf, mit den Grundeigentümern zu verhandeln, damit die Restbestände an Zirbenwäldern erhalten werden und eine massive Vermarkung der Stämme gestoppt wird.