S-Bahn: Erfolgsbilanz und auch Kritik

Immer mehr fahren S-Bahn. Vor allem zwischen Golling (Tennengau) und Freilassing gibt es großen Zuwachs bei den Passagieren - auf der Nord-Route nach Straßwalchen (Flachgau) hingegen fast kein Wachstum. Kritiker fordern hier eine Lösung vom Land Salzburg.

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S-Bahn beim Salzburger Hauptbahnhof

Die Verkehrsplattform fordert einen Halb-Stunden-Takt auf dieser Strecke schon ab 2013, aber die Politik winkt ab.

Es sind durchaus stolze Zahlen, die ÖBB und Land Salzburg nun vorlegen: Bis Jahresende werden rund 8,8 Millionen Fahrgäste die S-Bahn-Linien nutzen. Vor zehn Jahren waren es noch sechs Millionen.

Und die Wachstumskurve zeigt weiter nach oben, denn Sprit für Autos ist teuer und der Salzburger Hauptbahnhof wird durch den Umbau attraktiver.

„Pünktlichste Bahnlinie der EU“

Stolz ist man bei den ÖBB auch auf eine Umfrage bei den Kunden. Sie zeige, dass die Bahnfahrer zufriedener geworden seien, sagt Regionalchef Erich Fercher: „Aktuell haben wir im Nahverkehr eine Pünktlichkeitsrate von 96 Prozent. Wir sind die pünktlichste Bahn in der EU. Wir freuen uns umso mehr, dass die Kunden das bewusst positiv aufnehmen.“

Der Erfolg auf der Südstrecke sollte Vorbild sein für die stagnierende Route nach Straßwalchen, betont Peter Haibach von der Verkehrsplattform. Er fordert auch dort einen Halbstunden-Takt der Züge - und legt sich mit LHstv. Wilfried Haslauer (ÖVP) an, der auch Verkehrsreferentin der Landesregierung ist.

Will Land den Nord-Ast nicht mitzahlen?

Haibach betont, die Plattform habe von ÖBB-Chef Kern schriftlich eine Nachricht bekommen: „Durch die Drehung des Fernverkehrs sei 2013 und 2014 ein Halbstundentakt zwischen Salzburg und Straßwalchen möglich. Es kostet nur Geld, und das Land Salzburg müsste mitzahlen.“

Haslauer entgegnet, das Land habe bisher kein Angebot bekommen von den ÖBB: „Wenn uns das vorgelegt wird, dann kann man sicher darüber sprechen. Aber ich habe meine Budgets, und ich kann sie nicht einseitig ändern.“

Die ÖBB verändern ab Sonntag übrigens ihre Fahrpläne. Die meisten Fahrten verschieben sich aber nur minimal.