Studie: Modell „Bewegte Schule“ funktioniert

Das Schulmodell „Bewegte Schule“ wird seinem Namen gerecht und führt durch sein bewegungsförderndes Angebot zu einem deutlich aktiveren Verhalten der Kinder als in normalen Schulen. Das hat jetzt die erste empirische Studie dazu ergeben.

Am Anfang vor 30 Jahren stand der Pezzi- Gymnastikball, der Schüler weg vom starren Sitzen auf Schulbänken hin zu mehr Bewegung bringen sollte. Inzwischen gehört zu einer „Bewegten Schule“ zum Beispiel, dass Schüler statt in Reihen zu sitzen sich in losen Gruppen zusammenfinden oder dass der Schulhof für sportliche Aktivitäten offen ist.

1.800 Schritte mehr pro Tag

Ob eine „Bewegte Schule“ tatsächlich bewegt, das hat jetzt als erster der deutsche Bewegungs- und Sportpädagoge Jens Keyßner von der Pädagogischen Hochschule in Schwäbisch Gmünd an Volksschulklassen in Baden Württemberg (D) gemessen. Er hat den Schülern einen Actigraphen um den Bauch gebunden - das ist eine Art Bewegungs- und Schrittmesser.

Dieser ergab laut Keyßner folgende Daten: „Dass ein Kind in einer Bewegten Schule im Schnitt am Tag 5.500 Schritte tut und ein Kind in einer nicht-bewegten Schule im Schnitt 3.700 Schritte. Hochgerechnet macht das auf 180 Schultage 168 Kilometer mehr pro Schuljahr.“

Kinder holen „Bewegung“ in Pause nach

Auch beim Pausenverhalten hat Keyßner einen positiven Effekt festgestellt. „Überdiese vormittägliche Messung, die wir eine Woche lang durchgeführt haben, haben wir auch festgestellt, dass die Kinder der nicht-bewegten Schule, die Bewegung dann natürlich in der Pause nachholen“, so Keyßner. und dadurch kommt es zu öfter zu aggressivem Verhalten.

Auffallend war, dass im Unterschied zu den Buben ein Teil der Mädchen trotz Bewegungsangebots eher passiv blieb. Eine Erklärung dafür könnten alte Rollenbilder sein, meint der deutsche Bewegungs- und Sportpädagoge Keyßner.

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