Große Pläne für altes „Leprosenhaus“

Die Landespflegeanstalt in Salzburg-Mülln dürfte ein syrisch-orthodoxes Priesterseminar werden. Die Erzdiözese hat das frühere „Leprosenhaus“ vom Land gekauft. Die Pflegeanstalt bleibt noch, bis die Patienten in das neue Gebäude der Doppler-Klinik übersiedeln können.

Die künftig geplante Verwendung des sehr alten und renovierten Hauses wäre ein Zeichen für die guten Beziehungen der katholischen Kirche Salzburgs zu den christlichen Kirchen des Ostens bzw. Orients.

Um rund zwei Millionen Euro wechselt das barocke Gebäude auf dem Müllner Hügel vom Eigentum des Landes in das der Erzdiözese. Von einer „kirchennahen Nutzung“ war bisher die Rede. Schließlich gehört auch eine kleine Kirche mit wertvollen Kunstgegenständen zum Bau, die auch weiterhin für Gottesdienste zur Verfügung stehen sollte.

Die Landespflegeanstalt in Salzburg-Mülln, das ehemalige "Leprosenhaus"

Land Salzburg

Beratungen mit Erzbischof Kothgasser

Die Pläne für die kirchliche Nutzung werden nun konkret, es gebe viel guten Willen aber noch keine Verträge, Herbert Brennsteiner, stellvertretender Direktor der katholischen Finanzkammer.

Die syrisch-orthodoxe Kirche überlegt nämlich, in Salzburg ein Priesterseminar für ihre Studenten zu errichten. Hohe Repräsentanten dieser altorientalischen Kirche haben bereits mit Erzbischof Alois Kothgasser über eine solche Einrichtung beraten.

Aramäisch: Liturgie in der Sprache Jesu

Was aber noch nicht klar ist, wie weit die katholische Erzdiözese oder auch die österreichische Bischofskonferenz als Zeichen des christlichen Dialogs eine Starthilfe ermöglichen können? Und wie weit die syrisch-orthodoxe Kirche selbst für den laufenden Betrieb des Priesterseminars sorgen kann?

Die syrisch-orthodoxe Kirche hat sich sehr alte liturgische Formen und das Aramäisch - die sehr alte Sprache Jesu - bewahrt. In Österreich ist sie seit 1987 gesetzlich anerkannt.

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