Beeindruckender „Prinz von Homburg“

Im Landestheater hatte Samstagabend der „Prinz von Homburg“ von Heinrich von Kleist in einer Inszenierung von Andrea Breth Pemiere bei den Salzburger Festspielen. Es gab viel Jubel für Regie und das gesamte Ensemble, dessen Leistung beeindruckt hat.

Kritik von ORF Redakteurin Eva Halus

Die Schlacht hat er zwar gewonnen, doch er ist losgestürmt, ohne den Befehl abzuwarten. Für diese Missachtung der Order soll der Prinz von Homburg mit dem Tod bestraft werden. Kleist zu sprechen gilt unter Schauspielern als höchste Kunst, und das Festspielensemble erwies sich am Samstag darin als meisterhaft. August Diehl spielte die Titelpartie.

Szene aus dem Prinz von Homburg

Bernd Uhlig

Keine Bilder für Gefühlsarmut gefunden

Weniger beeindruckt hat ORF Redakteurin Eva Halus, dass sich diese Geschichte über den Gegensatz von Gesetzesstrenge oder dem Recht auf Gnade so wenig übers Spiel erzählt. Regisseurin Andrea Breth vertraut auf den Text, doch für die Gefühlesarmut dieser Menschen, für ihre Strenge, die an Kaltherzigkeit grenzt, hat sie keine Bilder entwickelt.

Breth erzählt die Geschichte auch ein wenig anderes als der Autor selbst. Kleist schildert eine Entwicklung der gegensätzlichen Standpunkte, so dass ein versöhnliches Ende möglich ist. Breth hingegen lässt den Prinzen zugrunde gehen, eine Gesellschaft, die mit Menschenleben spielt, ist dem Tod geweiht. Eine düstere Botschaft.

Szene aus dem Prinz von Homburg

Bernd Uhlig

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