Politstreit in Affäre um Theatermanager

Die Affäre um den kaufmännischen Leiter des Salzburger Landestheaters hat nun zu einem Streit in der Landesregierung geführt. ÖVP und SPÖ beschuldigen einander gegenseitig, für das Desaster verantwortlich zu sein.

Es geht dabei um den Vorwurf der sexuellen Belästigung und eine hohe Abfertigung. Die ÖVP schießt sich auf Kulturreferent David Brenner ein, die SPÖ auf Personal-Landesrat Sepp Eisl. Stefan B., kaufmännischer Leiter des Salzburger Landestheaters, soll Mitarbeiterinnen sexuell belästigt haben. Deshalb hat ihn Kulturreferent Landeshauptmann-Stellvertreter David Brenner beurlaubt. Brenner habe die Beurlaubung viel zu spät ausgesprochen, kritisiert ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Mayer. Außerdem habe B. bei seinem früheren Arbeitgeber, den Salzburger Landeskliniken, eine Abfertigung von 170.000 Euro erhalten und sei anschließend nahtlos ins Landestheater gewechselt.

Auch dafür trage Brenner die Verantwortung, sagt ÖVP-Mann Mayer. SPÖ-Klubvorsitzender Roland Meisl kontert, für Personalangelegenheiten sei Landesrat Sepp Eisl von der ÖVP zuständig - somit auch für die Verträge und die Abfertigung von B. Doch Eisl stehle sich aus der Affäre. Die ÖVP entgegnet wiederum, die Managerverträge kenne nur SPÖ-Mann David Brenner. Dieser öffentlich ausgetragene Streit spiegelt wohl auch das seit Monaten angespannte Klima in der Koalition wider.

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