Diskussion: Naturschutzgesetz aufweichen?

Nach dem Nein des Bundesumweltsenats in Wien zur Erweiterung des Schmittenhöhe-Skigebiets nach Piesendorf (Pinzgau) wollen die Seilbahner eine Aufweichung des Naturschutzgesetzes. Die ÖVP gibt sich vorsichtig, die SPÖ winkt aber ab.

Das Liftprojekt Hochsonnberg von Piesendorf auf die Schmittenhöhe sei aus Sicht des öffentlichen Interesses nicht entscheidend. Dem Naturschutz müsse daher der Vorrang eingeräumt werden. Mit diesem Argument schmetterte der Bundesumweltsenat in der Vorwoche das 70-Millionen Euro-Vorhaben von Piesendorf zur Schmittenhöhe inklusive Pisten und Beschneiungsanlagen ab.

Schmittenhöhebahnen sehen sich benachteiligt

Schuld daran sei letztlich das strenge Salzburger Naturschutzgesetz - so sieht es zumindest die Schmittenhöhebahnen AG. Das Unternehmen sieht sich benachteiligt, befürchtet Folgen für andere Projekte und wünscht sich Änderungen also weniger strenge Bestimmungen.

Durch das Nein zu neuen Liften in Piesendorf ist aus Sicht der Bürgermeister in der Region der geplante Zusammenschluss der Skigebiete in Zell und Kaprun in Frage gestellt.

ÖVP zurückhaltend, SPÖ strikt dagegen

Der zuständige Landesrat Sepp Eisl (ÖVP) reagiert zurückhaltend. Er will die Entscheidung des Umweltsenats analysieren und dann das sensible Thema mit dem Koalitionspartner absprechen.

Bei der SPÖ hingegen hält Fraktionschef Roland Meisl mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg: Ja zu einer Vereinfachung der Behördenverfahren, aber ein Aufweichen der Bestimmungen kommt für Meisl nicht in Frage. Man könne nicht jedes Mal ein Gesetz ändern, wenn ein Einschreiter mit seinem Projekt nicht durchkomme.

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