Weniger Leistungsdruck & Qualität an Schulen

Der Leistungsdruck an den Schulen soll in den letzten zehn Jahren abgenommen haben. Das hat eine Befragung von 1.600 Schülern ergeben. Die beiden Salzburger Bildungsexperten Ferdinand Eder und Günter Haider sehen die Ergebnisse ihrer Studie ziemlich kritisch.

Diese Befragung zum Thema „Schulqualität und Befinden in der Schule“ ist nur eine von 16 Befragungen, die im Zusammenhang mit der jüngsten PISA-Studie durchgeführt wurden und die Dienstag bei einer PISA-Tagung an der Uni Salzburg präsentiert werden.

Lernerfolg nicht gestiegen

Seit dem Jahr 2000 fühlen sich Österreichs Schüler von PISA-Test zu PISA-Test immer ein wenig wohler in den Schulen. Mehr als die Hälfte der Schüler beurteilt das Schulklima als positiv, ebenso wie das Verhältnis zu Lehrern und Mitschülern. Nur relativ wenig Schüler fühlen sich von den Lehrern ungerecht behandelt.

Für den Salzburger Erziehungswissenschafter Ferdinand Eder hat diese Verbesserung des Schulklimas auch einen schalen Beigeschmack: „Wir haben oft die Erwartung, dass sich ein besseres Wohlfühlen in der Schule zu mehr Lernerfolg führe. Und diese Verbindung, die lässt sich nicht nachweisen.“

Qualität der Schulen nicht verbessert

Ebenso kritisch sieht Pädagogik-Professor Ferdinand Eder, dass sich Schüler heutzutage weniger überfordert fühlen als früher: „Wenn Leistungsdruck deshalb geringer wird, weil die Herausforderungen weniger geworden sind, dann ist es zwar auf den ersten Blick positiv. In Bezug auf die Schule ist das keineswegs positiv, dass nicht nur der Leistungsdruck zurückgegangen ist sondern auch das, was von den Schülern verlangt wird.“

Deshalb verwundert es auch nicht, dass die Salzburger Bildungsexperten Ferdinand Eder und Günter Haider zum Schluss kommen, dass sich die Schulqualität in den vergangenen zehn Jahren nicht verbessert hat.

Auch wenn Direktoren behaupten, viel in Qualitätsverbesserung investiert zu haben.

Link:

Hälfte der Teenager wählt falsche Schule (salzburg.ORF.at; 19.06.2012)