Hälfte der Teenager wählt falsche Schule

Mehr als 50 Prozent aller 15- und 16-jährigen Schüler wählen eine falsche Schule. Das fand der Salzburger Erziehungswissenschaftler Ferdinand Eder bei der PISA-Studie heraus.

Insgesamt wurden 1.500 Schüler befragt. Das Ergebnis zeigt, dass sich vor allem Buben häufig für eine weiterführende Schule entscheiden, die ihren Interessen widerspricht, sagt Eder: „Sehr geringe Übereinstimmungen gibt es bei den Handelsakademien und höheren technischen und gewerblichen Schulen.“

Etwa zehn Prozent der Schüler haben am Ende der Pflichtschulzeit „keine ausgeprägten Interessensschwerpunkte“ - wissen also noch nicht, was sie beruflich machen wollen, beobachtet der Erziehungswissenschafter.

Für die Ausbildung von Interessen sind die familiäre Situation - also das Bildungniveau der Eltern - sowie die bisherigen Erfahrungen in der Schule ausschlaggebend.

Falsche Ausbildungswahl kommt teuer

Die Praxis zeigt, dass Schüler häufig erst nach Beginn einer weiterführenden Schule wissen, ob diese ihren wahren Berufsinteressen entspricht. Und das bedeute nicht selten, „dass die Studenten nach einiger Zeit die Schule oder Studienrichtung wieder wechseln“, schildert Eder. „Vor allen Dingen die technischen Interessen sind aus noch unbekannten Gründen bei den Jugendlichen zurückgegangen.“

Auch die Befragung der Schüler zu ihren persönlichen Interessen war Teil der PISA-Studie 2009. Dabei wurden die Schüler zu anderen Themen wie Gewalterfahrung, Schulklima oder Leseschwäche befragt. Die Ergebnisse werden am Dienstag bei einer Tagung an der Universität Salzburg präsentiert.