Kultur-Juwel: Käufer für „Badhaus“ gesucht

Die Gemeinde Leogang (Pinzgau) kämpft um ein kulturelles Kleinod. Der Besitzer des „Badhauses“ aus der Zeit der Fürsterzbischöfe, in dem jüngst Zeichnungen von Alfred Kubin zu sehen waren, schlitterte in den Konkurs. Ein Wunsch ist, das Haus auch für die Kultur zu retten.

Badhaus Leogang

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Das „Badhaus“ bei Leogang

Die Leoganger Gemeindepolitik ahnte nicht, wie sich das „Badhaus“ entwickeln würde. Auch die Sammlungen wurden versteigert, und das historische Gebäude gehört nun einer Bank.

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Das „Badhaus“ in Leogang war einst eine Kuranstalt der Salzburger Erzbischöfe. Jahrhundertelang wurde seine Heilquelle genutzt, mittlerweile ist sie in Vergessenheit geraten.

1997 wurde das Haus vom Hamburger Rechtsanwalt Otto Paulick erworben: 1,6 Millionen Euro investierte er in die Sanierung des Gebäudes. Paulick brachte auch seine wertvolle Kubin-Sammlung nach Leogang.

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Ehemaliges Kubin-Kabinett in Leogang

Das legendäre Kubin-Kabinett war eine kulturelle Bereicherung für die ganze Region.

Derzeit bieten die Ausstellungsräume einen trostlosen Anblick. Nach dem Konkurs des Besitzers wurden das „Badhaus“ sowie sämtliche Kunstwerke versteigert, sagt Bürgermeisterin Helga Hammerschmied-Rathgeb (SPÖ): „Wir sind betrübt, dass sich das so entwickelt hat. Bis zum Schluss hatten wir keine Ahnung davon, dass es hier wirtschaftliche Schwierigkeiten gibt. Das war 2009, wo die Gemeinde selbst große Probleme hatte mit ihrem Budget. Das war ein Krisenjahr, in dem es nicht möglich gewesen wäre, diese Summen aufzubringen.“

Kulturinteressierte Käufer gesucht

Und so ging das „Badhaus“ in das Eigentum der Raiffeisenbank über. Und die will das historische Gebäude nun weiter verkaufen. Gesucht wird ein kulturinteressierter Käufer, der nicht nur die fünf Wohnungen im „Badhaus“ nutzen will, sondern auch die Ausstellungsräume.

Das sei sehr schwierig, sagt Hans Riedlsperger, Direktor der Raiffeisenbank Leogang: „Wir hatten schon viele Interessenten, die sich das Haus angeschaut haben. Aber bisher hat sich noch keiner dazu aufgerafft, das zu kaufen. Der Markt für so spezielle Immobilien ist sehr klein. Da braucht man wohl auch Glück dazu.“

Jemals wieder Kulturstätte?

Im Moment wird überlegt, die leerstehenden Wohnungen zu vermieten. Ob das Badhaus wieder für kulturelle Veranstaltungen geöffnet werden kann, das bleibt fragwürdig.

Link:

Jubiläumsausstellung in Gotik-Museum (salzburg.ORF.at; 01.06.2012)