Landesklinik: Ärger durch schlechte Kommunikation

Die Ärzte an den Salzburger Landeskliniken (SALK) sind extrem unzufrieden - was vor allem an der schlechten Kommunikation liegt. Diese Kritik, die im Herbst in einer Umfrage der Ärztekammer laut wurde, wurde jetzt durch eine von der SALK-Spitze initiierten Studie bestätigt.

Schlechte Kommunikation ist die Hauptursache für Unzufriedenheit unter den Spitalsmitarbeitern. Vor allem bei der Verständigung zwischen den Hierarchieebenen - also zum Beispiel zwischen Primaren, Oberärzten und Turnusärzten - sowie zwischen den Abteilungen hapert es. Das ergab die Befragung von 40 Führungskräften durch die Karmasin Motivforschung, mit der die Klinikführung den Ursachen für das schlechte Betriebsklima auf den Grund gehen wollte.

SALK-Geschäftsführer Burkhard van der Vorst will auf die Ergebnisse jetzt reagieren und das, „was auf Führungskräfte-Ebene inzwischen als sehr gute Basis entstanden ist, weitertragen in Richtung Mitarbeiter.“

„Ärzteforum“ ab April in Christian-Doppler-Klinik

Reinhold Fartacek, ärztlicher Direktor der Christian-Doppler-Klinik, hat ein Projekt zur Verbesserung der Kommunikation zwischen den Mitarbeitern schon angestoßen. Der Grund: „Mich persönlich hat ein Detail der Ärztekammer-Umfrage ziemlich erschüttert - nämlich, dass die Mittelbauärzte von den ärztlichen Direktoren nicht ausreichend wahrgenommen werden. Das spielt auch ein bisschen in der Karmasin-Umfrage eine Rolle.“

Er habe deshalb schon Anfang des Jahres mit den Mittelbau-Vertretern Kontakt aufgenommen, ergänzt Fartacek: „Ich habe sie einfach gefragt, was sie davon halten würden, wenn wir ein niederschwelliges Forum einführen. Da ist kein Arzt, kein Ärztin ausgeschlossen - auch nicht die Abteilungsvorstände.“ Dort sollen die Ärzte Fragen mit dem für sie zuständigen ärztlichen Direktor besprechen. Das erste solche Ärzteforum soll im April stattfinden.

Unmut: Privatuni bevorzugt?

Nicht gerade positiv auf das Klima wirkt sich auch die Konkurrenz zwischen den Forschern der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) und den Ärzten der Landeskliniken aus. In diesem Zusammenhang ist oft von einer Zwei-Klassen-Gesellschaft die Rede. Trotzdem gaben bei der Befragung 80 Prozent der Führungskräfte an, dass sie dem Unternehmen positiv gegenüberstehen.

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