FPÖ-Jungpolitiker soll Nazi-Artikel bestellt haben

Ein Funktionär des Rings Freiheitlicher Jugend (RFJ) in Salzburg soll bei einem Nazi-Versandhandel in Deutschland Bestellungen aufgegeben haben. Die Kundenliste war von der Hackergruppe Anonymous veröffentlicht worden und liegt dem ORF vor.

Der RFJ ist eine Vorfeldorganisation der FPÖ. Auf den ersten Blick ist klar, worum es bei der Website geht: Es handelt sich um einen einschlägigen virtuellen Laden. Dieser bietet all jene Dinge, mit denen sich Rechtsextreme gern schmücken - eindeutige Symbole, die aber nicht strafbar sind. So beispielsweise Aufnäher, auf denen steht: „Treu dem vereinten deutschen Vaterland.“

Außerdem in dem Onlineshop erhältlich: Bekleidung mit der Schwarzen Sonne - ein beliebtes Zeichen unter Rechtsradikalen, das auf die Esoterik des Dritten Reiches und der SS zurückgeht -, Springerstiefel, rechtsradikale Musik und Bomberjacken. Die Liste ließe sich noch fortsetzen.

RFJ-Chef sieht „Angriff politischer Gegner“

Wer zu den Onlinekunden zählt, ist vor kurzem öffentlich geworden: Die Hackergruppe Anonymous hat die Kundenliste ins Internet gestellt. Und darauf finden sich auch Name und Adresse eines Funktionärs des RFJ Salzburg. Was genau der Jungpolitiker bestellt hat, das ist unklar. Er war für den ORF bisher nicht erreichbar.

Der Vorsitzende des RFJ, Markus Steiner, sagte, der Betroffene habe sicher nichts mit Nazi-Gedankengut zu tun. Solche Leute hätten im RFJ auch nichts verloren, versichert Steiner. Es müsse sich um einen gezielten Angriff der politischen Gegenseite handeln, so Steiner. Auf der Bestellliste finden sich auch Namen von Polizisten und Politikern aus anderen Bundesländern.

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