Sieben Morde aus 31 Jahren ungeklärt

Insgesamt sieben mutmaßliche Morde aus den vergangenen 31 Jahren sind in Salzburg noch immer ungeklärt. Diese nicht gerichtsreifen Fälle verstauben aber nicht in den Archiven. Die Kriminalpolizei hat viele Ermittlungen noch nicht aufgegeben.

„Wenn es die Zeit erlaubt, wird überprüft, ob sich noch Spuren herausfiltern lassen. Die Chance, einen Mord aufzuklären, ist aber unmittelbar nach der Tat am größten“, sagte Polizeisprecher Hannes Seyfried. Im jüngsten ungelösten Fall, dem Mord an einer gebürtigen Serbin am 9. Mai 2011 vor dem Salzburger Elmo-Kino, „gibt es mittlerweile Hinweise in Richtung Auftragsmord, sie sind aber durch nichts zu beweisen“, so Herbert Hanetseder vom Landeskriminalamt.

Die Polizei verzeichnet in Salzburg im Schnitt drei Morde im Jahr: „Sie passieren meistens im Familien- und Bekanntenkreis. Die Aufklärungsquote ist sehr hoch, sie liegt auch österreichweit bei über 90 Prozent“, sagte Hanetseder weiter.

Frauenmord bei Kino in Salzburg

Der Mord beim Elmo-Kino ist für den Kriminalbeamten allerdings „eine verdammt harte Nuss“, wie es heißt: „Mehr als 60 Personen wurden einvernommen. Es gibt eine Vielzahl von Hinweisen und Spuren. Aber der entscheidende Hinweis ist noch nicht da.“

Die Polizei war von einem Raubmord ausgegangen. Eine Zeugin hatte beobachtet, wie ein Mann der 38-Jährigen gegen 21.50 Uhr die Handtasche entreißen wollte. Der Täter tötete die Frau mit zwei Messerstichen. Die zwölf Zentimeter lange Klinge wurde gefunden, der Griff fehlt bis heute. Ein DNA-Abgleich von biologischen Spuren brachte bisher kein Ergebnis. Die Polizei ersucht um Hinweise, wo sich die 38-Jährige zwischen 21.15 und 21.50 Uhr aufgehalten hat.

Tote Prostituierte bei Elixhausen gefunden

Auch wenn nicht aufgeklärte Morde wie der an der 24-jährigen Geheimprostituierten Christine R., deren Leiche am 21. Mai 1981 in einem Wald in Elixhausen gefunden wurde, wegen der lange zurückliegenden Tat noch viel schwieriger aufzuklären sind - „die Hoffnung stirbt zuletzt“, so der 57-jährige Chefermittler. Neue Zeugenaussagen wie im Mordfall Silke Schnabel, neue Erkenntnisse und auch zufällige Treffer in DNA- oder Fingerabdruck-Datenbanken können Licht ins Dunkel bringen.

Viele ungeklärte Fälle

Ebenfalls ungeklärt sind der Mord an dem 42-jährigen Taxilenker Kurt Becker vom 27. Dezember 1994 in Elsbethen und die Ermordung der 72-jährigen Pensionistin Berta G. im August 1996 im Salzburger Stadtteil Nonntal. Sie lag gefesselt in ihrem Haus und war an dem Knebel in ihrem Mund erstickt. Unklar ist bis heute auch, wer die 87-jährige Pensionistin Margarete L. am 17. Oktober 2001 in einem Mehrparteienhaus in der Sigmund-Haffner-Gasse in Salzburg getötet hat.

Autohändler erschossen

Aufsehen erregte der Mord an dem 41-jährigen Autohändler Tomislav Jovanovic. Den erschossenen Bosnier entdeckten Wanderer in Hof bei Salzburg nahe des Fuschlsees im August 2007. „Es hat einen Hinweis zu einer Person gegeben, der wurde überprüft. Zu einem Strafverfahren ist es nicht gekommen“, sagte Hanetseder. Im Dunkeln tappen die Ermittler auch im Fall einer 68-jährigen Frau aus dem Obdachlosenmilieu. Maria G. wurde 2009 in der Stadt Salzburg erwürgt. Um Spuren zu verwischen, zündete der Täter die Wohnung an.

Trotzdem fanden die Ermittler DNA-Spuren, ein Abgleich mit der DNA-Datenbank ergab bisher keinen Treffer. Liegen die vorsätzlichen Tötungsdelikte noch länger zurück und fehlen dem Opfer die Arme, Beine und der Kopf - wie bei einer weiblichen Leiche, die in den 1960er Jahren im Wiestalstausee lag - ist es für die Ermittler schon nahezu unmöglich, den Fall noch zu klären.