Freilaufender Wolf im Lungau geortet

Im Lungau wurde ein seltener Zuwanderer aus dem Süden geortet. Ein drei Jahre alter Wolf ist aus Slowenien über Kärnten und die Steiermark bis in den Raum Thomatal gewandert.

Seine Reiseroute und sogar seine Fressgewohnheiten sind bekannt, obwohl im Lungau noch nicht einmal seine Fährte gesichtet wurde. Der Wolf namens Slavko ist vorerst nur über Funksignale zu orten - slowenische Wildbiologen hatten ihm zu Forschungszwecken einen GSM-Sender verpasst.

Karawanken-Wolf Slavko in der Narkose

ORF

Wolf Slavko mit dem GSM-Sender

Die Jägerschaft im Lungau bekommt deshalb mit 24 Stunden Verzögerung die Standortdaten von Wolf Slavko übermittelt. Zudem kennt man auch seine Fressgewohnheiten: „Man kann dann auf der Route schauen: Findet man einen Riss? Was bekannt ist, soll er einen Fuchs und ein Reh erbeutet haben“, sagt der Lunger Bezirksjägermeister Stefan Palffy, „Jetzt Bauern zu alarmieren, ist sicher nicht notwendig, weil das Vieh im Stall ist und da der Wolf keine Gefährdung ist. Für Wildfütterungen soll die Jägerschaft schon informiert werden, dass ein Wolf unterwegs ist.“

Von Karawanken durch Kärnten gewandert

Slowenische Wildbiologen hängten dem Karawankenwolf im vergangenen Juli den Sender um. Über Mobilfunkstationen lassen sich so die Stationen seiner Wanderschaft bis nach Thomatal nachzeichnen.

„Es ist ein dreijähriger Rüde. Das ist typisch für einen Wolf mit dem Alter, dass er das Rudel verlässt und Anschluss zu einer anderen Wolfspopulation sucht“, schildert Josef Erber von der Salzburger Jägerschaft, „Er ist am 28. Dezember nach Kärnten eingewandert ist innerhalb einer Woche von Süden nach Norden durch Kärnten gewandert, war letzte Woche im Bezirk Murau und ist diese Woche im Lungau geortet worden.“

Wolf soll bei Wanderung nicht gestört werden

Welche Richtung Slavko am Dienstag einschlug, wird erst am Mittwoch bekanntgegeebn. Die 24-Stunden-Verzögerung ist beabsichtigt, „dass der Wolf nicht gestört wird. Es ist wichtig, dass er in seiner Wanderung nicht behindert wird“, sagt Erber.

Ein Wolf als Gast ist der Jägerschaft willkommen. Ein ganzes Rudel würde hingegen Probleme schaffen, heißt es.

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