IG-Erdkabel kämpft um Solidarität der Gemeinden

Alle 119 Salzburger Gemeinden sollen sich mit offiziellen Beschlüssen gegen die neue 380 kV-Freileitung wehren. Diese Ziel hat die Interessensgemeinschaft Erdkabel. Die Gemeinden werden ab sofort informiert und die Erdkabelkämpfer sind optimistisch.

Strommast

ORF

Ab Mittwoch gehen die Briefe samt detaillierter Information an alle Gemeinden im Bundesland Salzburg, sagt Theodor Seebacher von der IG-Erdkabel: „Im Prinzip sind ja alle Personen betroffen und nicht nur jene Gemeinden, wo die Freileitung kommen soll. Im ganzen Land Salzburg sollte man verhindern, dass man Freileitungen in diesem Ausmaß baut. In der Schweiz ist das generell verboten, in Lichtenstein gibt es keine einzige Freileitung.“

„Wenn das ganze Land Salzburg sagt: ‚Wir wollen keine Freileitung haben‘, dann wird das verkabelt. Eine Masse muss das wollen. Es kann nicht ein Einzelner kommen und sagen er will ein Erdkabel, so funktioniert das nicht. Darum ersuche ich wirklich die Bürgermeister und Gemeindevertreter hier einen Gemeindebeschluss zu machen und dann haben wir eigentlich den Weg frei“, meint Seebacher.

„Gefährliche Strahlung viel zu wenig bekannt“

Die Salzburger würden die Pläne des Stromriesen Verbund kritiklos hinnehmen, wundert sich Adolf Kriechhammer: „Die elektromagnetische Strahlung, die ist enorm, aber viel zu wenig bekannt. Bis zu einige hundert Meter rechts und links der Leitung wirkt diese Strahlung und man bedenke, dass die Baugründe in der Nähe von Hochspannungsleitungen eine enorme Wertminderung erfahren. Das wird aber gar nicht beachtet und ist in der Öffentlichkeit viel zu wenig bekannt.“

In die Gesundheitskerbe schlägt auch Elmar Niederkofler von der österreichischen Umweltschutzhilfe, ein Unterstützer der IG-Erdkabel: „Ein Bauer unter der 380 kV-Leitung braucht keinen Stromanschluss für seine Hüterzäune, das geht automatisch per Induktion. Dann weiß man also, welch ein Elektrosmog da vorhanden ist. Wir Menschen werden das nicht so direkt spüren, aber auf Dauer ist das ein großer Schaden.“

Bis spätestens Winterende wollen die Erdkabelbefürworter alle Gemeinden im Boot haben - rechtlich zwingen können sie den Verbund allerdings zu nichts.

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