Dutzende Anzeigen bei Straßenstrich-Razzia

Bei einer Razzia gegen den illegalen Straßenstrich in der Stadt Salzburg hat die Polizei in der Nacht dutzende Prostituierte und mehrere Freier angezeigt. Die Polizei will ja die Männer mit Strafen vertreiben und so das Geschäft unterbinden.

Ein Dutzend Zivilbeamte war an der Razzia beteiligt. Wieder ging es in die altbekannten Straßenzüge - Gabelsbergerstraße, Sterneckstraße, Vogelweiderstraße. Ziel der Kontrollen waren nicht nur die Prostituierten, sondern auch die Freier, betont Polizeisprecher Anton Schentz: „Wir wollen klarmachen, dass sich auch Freier straffällig machen, indem sie Prostituierte zu diesem Gewerbe verleiten.“

Vier Trupps zogen los. Trotz Schneetreibens und Kälte standen einige Prostituierte am Straßenrand. Nach einer halben Stunde gab es die ersten Anzeigen. Für Straßen-Prostituierte beträgt die Strafe rund 500 Euro, wenn sie erwischt werden.

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ORF

Prostituierte auf der Polizeiinspektion.

200 Euro Strafe für Freier

Gegen 21.00 Uhr erwischten die Polizisten die ersten zwei Freier in flagranti. Einer kam gleich mit in die Polizeiinspektion. Er wollte die 200 Euro Strafe gleich bezahlen, um nicht unangenehme Post nach Hause zu bekommen.

Polizeijurist Franz Zauner erledigte den Fall: „Im Vordergrund steht bei uns zurzeit die Aufklärung: Ich habe ihn auf die Gefahr der Geschlechtskrankheiten hingewiesen, habe ihm empfohlen, dass er in Zukunft in ein Bordell gehen soll. Er war sehr geständig, hat sofort 200 Euro bezahlt. Der Strafbescheid ist in Rechtskraft.“

Seit Mai 280 Mal Prostituierte, 32 Mal Freier angezeigt

Seit Mai gibt es die intensiven Kontrollen am Straßenstrich, sagt Polizeisprecher Schentz: „Derzeit 280 Anzeigen gegen Prostituierte. Wir haben 32 Bescheide gegen Freier versandt. Das Ziel ist eigentlich relativ einfach: Man macht Salzburg unattraktiv für Prostituierte und Freier.“ Bei der Kontrolle in der Nacht auf Donnerstag waren es bis 2.00 Uhr früh dutzende Anzeigen.

In der Politik ist die Straßenprostitution dagegen weiter ein Streitthema: SPÖ und ÖVP im Landtag sind weiterhin uneins, ob es ein neues Gesetz gegen den Straßenstrich geben soll oder nicht.

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