Zu viele Zweitwohnsitze: Keine leichte Lösung

Durch die vielen Zweitwohnsitze werden gerade im Pinzgau, Pongau und Lungau Wohnungen und Baugründe für Einheimische unerschwinglich. Die Landespolitik will hier handeln - wie genau, ist aber noch nicht klar.

Maria Alm und Wald im Pinzgau sind durch ihre hohe Zahl an Zweitwohnsitzen landesweit bekannt geworden. Ganze Straßenzüge und Siedlungen gleichen die meiste Zeit des Jahres einem Geisterdorf. Viele dieser Häuser und Wohnungen sind zwar als Hauptwohnsitze deklariert, werden aber nur wenige Wochen im Jahr auch tatsächlich bewohnt. Sie sind „verschleierte Zweitwohnsitze“.

Verschlossenes Zweit-Wohnhaus, Zweitwohnung

ORF

Abgeschlossenes Ferienhaus

Seit Jahren wird über eine schärfere Regelung zu den Zweitwohnungen verhandelt - allerdings sei eine Lösung schwierig, sagt Gemeindereferent Wilfried Haslauer (ÖVP): „Es gibt natürlich einen Bestand an Zweitwohnsitzen, der legal erworben ist. Den wird man auch nicht angreifen können. Aber die Begründung von neuen Zweitwohnsitzen in Zukunft wird äußerst restriktiv gehandhabt werden. Wir werden auch die legalen und nicht verschleierten Zweitwohnsitze effizienter bekämpfen müssen. Da werden wir eher bei der Bezirkshauptmannschaft ansetzen. Das Problem ist, darauf aufmerksam gemacht zu werden und die Verfahren in Gang zu setzen.“

Radikalere Stimmen in der ÖVP wollen die Steuern für Zweitwohnsitze so stark anheben, dass die Besitzer ihre Lust an diesen Immobilien verlieren.

Noch keine Lösung ausverhandelt

Die Einheimischen werden durch die vielen Zweitwohnsitze geschädigt, „weil sie die ohnedies sehr knappe Verfügbarkeit von Wohnungen, von übertragenen Häusern und Baugrund weiter reduzieren und zu enormen Preissteigerungen beitragen“, weiß auch Haslauer, „Das macht uns erhebliche Sorgen. Wenn sich unsere jungen Leute keine Wohnungen mehr leisten können, keine Häuseln mehr bauen können, ist das ein riesiges Problem. Das müssen wir handeln.“

Da die Materie aber sehr heikel ist, konnten sich Landes- und Gemeindepolitiker noch auf keine Lösung einigen.

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