Ex-Domprediger: Mutmaßliches Opfer „sehr schwach“
Der Fall liegt etwa 30 Jahre zurück - und hängt ausschließlich von den Aussagen der 47-Jährigen ab. Diese Aussagen seien glaubwürdig, sagt jetzt ein psychologischer Gutachter. Dessen Expertise weist der Anwalt des ehemaligen Dompredigers Hofer aber zurück - und das obwohl er selbst diesen Gutachter vorschlug und mitbeauftragte. Mehr dazu in Missbrauchsvorwurf: Gutachten belastet Ex-Domprediger.
Anwalt droht mit Zivilprozess
Nikolaus Bauer, Anwalt der 47-Jährigen, zeigt sich verwundert, dass das Gutachten offenbar nicht akzeptiert werden soll und droht mit Klagen. In einem Zivilprozess könnte das jetzt kritisierte Gutachten noch eine entscheidende Rolle spielen - ebenso bei möglichen außergerichtlichen Verhandlungen. Strafrechtlich ist der Fall ja verjährt.
„Das sind natürlich in erster Linie Ansprüche wegen der Heilungskosten, Verdienstentgang, weil meine Mandantin seit Jahren berufsunfähig ist, und natürlich auch Schmerzensgeld-Ansprüche“, sagt Bauer, „Das wird zivilrechtlich durchgeführt werden, wobei ich davon ausgehe, dass wir eine einvernehmliche Lösung finden können.“
ORF
47-Jährige „schwach und abgemagert“
Schon im November 2009 hatte das mutmaßliche Opfer von Peter Hofer 25.000 Euro verlangt. „An den genannten Beträgen hat sich nichts geändert“, betont Bauer, „Das, was meine Mandantin aber schon bräuchte, ist eine Feststellung, dass auch für Schäden in der Zukunft gehaftet wird.“
Die 47-Jährige habe einen „schlechten körperlichen Allgemeinzustand, sie ist sehr schwach und abgemagert. Und in einem solchen schlechten Allgemeinzustand treten auch immer wieder zusätzliche Erkrankungen auf.“
Noch ein Gutachten von Hofer in Auftrag gegeben
Der ehemalige Domprediger Peter Hofer gab jedenfalls noch ein drittes Gutachten in Auftrag: Ein gerichtlich beeideter Sachverständiger aus Salzburg soll die Glaubwürdigkeit der Frau noch einmal überprüfen. Ein Ergebnis könnte noch heuer vorliegen.