AIDS: Wirtschaftskammer rechtfertigt Bedenken

Man müsse sehr vorsichtig sein, wenn mit HIV infizierte Menschen zum Beispiel mit Lebensmitteln arbeiten. So begründet die Wirtschaftskammer ihre Warnung vor der Anstellung von Infizierten und weist Kritik der Aidshilfe zurück.

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(salzburg.ORF.at)

HIV-Infizierte sollten nach Ansicht der Wirtschaftskammer nicht in allen Berufsfeldern tätig sein.

Lebensmittelindustrie, Gewerbe mit Nahrungsmitteln und Berufe in einigen Bereichen des Gesundheitswesens seien dafür nicht geeignet. Diese Haltung hat - wie berichtet - die Salzburger Aidshilfe kritisiert.

„Man muss sehr vorsichtig sein“

Salzburgs Wirtschaftskammerpräsident Julius Schmalz bleibt dabei und rechtfertigt die Haltung der Kammer: „Das Thema ist sehr sorgfältig zu betrachten. Was würden Sie sagen, wenn Sie in einem Restaurant von einem Koch, der sich schneidet und mit AIDS infiziert ist, das Essen zubereitet bekommen? Es ist hart ausgedrückt, aber wir müssen sehr sorgfältig sein. Zum Beispiel bei Bäckern oder Metzgern, all diesen Berufen, die mit der Ware direkt in Verbindung stehen, muss man sehr vorsichtig sein.“

Radio-Tipp für Donnerstagmittag

In ihrer Kritik hatte die AIDS-Hilfe angemerkt, die Kammer stütze sich auf ein veraltetes Gutachten aus dem Jahr 1987. Tatsächlich sei schon längst erforscht, dass man sich mit HIV nur bei Geschlechtsverkehr oder Blutaustausch anstecken könne.

Donnerstag ist Welt-Aids-Tag. Dazu ist die Expertin Maritta Teufl-Bruckbauer von der Salzburger Aidshilfe in ORF Radio Salzburg zu Gast, ab 13 Uhr in unserer Sendung „Thema“.