Prozess gegen Arzt vertagt

Der Prozess gegen einen Arzt der Landeskliniken, der sich wegen eines möglichen Kunstfehlers mit tödlichen Folgen vor Gericht verantworten musste, ist am Montagabend vertagt worden.

Vor zwei Jahren soll der Anästhesist einem Patienten den Beatmungsschlauch in die Speiseröhre gelegt haben statt in die Luftröhre. Der 66 Jahre alte Patient starb am Operationstisch. Der Prozess war höchst spannend und wurde am Abend vertagt.

Schwieriger Fall für die Rechtssprechung

Ein Arzt begeht einen schweren Kunstfehler und tötet einen Patienten: So stellt sich der Fall für die Staatsanwaltschaft dar, ganz knapp gesagt. Doch so einfach ist die Causa bei Weitem nicht. Vor genau zwei Jahren lag der 66-Jährige am Operationstisch. Er litt unter einer schweren Knieinfektion und musste dringend operiert werden.

Messwerte und Atemgeräusche schienen normal

Der Anästhesist führte ein Vorgespräch mit dem Mann, am Abend begann dann die Operation. Nach der Narkose wollte der Arzt einen Beatmungsschlauch einführen. Drei Anläufe brauchte es, ehe der Schlauch in die Luftröhre glitt - zumindest glauben das die Ärzte. Mehrere Messwerte und Atemgeräusche passten ins Bild, alles schien normal. Allerdings verkrampfte dann die Lunge des Patienten, sein Puls fiel ab und am Ende war er tot.

Angeklagter: „Bin mir keiner Schuld bewusst“

Der Arzt sagte, er sei sicher, den Schlauch in die Luftröhre und nicht in die Speiseröhre zu haben. Der Mann sei wegen des Lungenkrampfs gestorben und weil das Herz des übergewichtigen Patienten schwer geschädigt war. Der Schlauch müsse beim Transport auf die Gerichtsmedizin in die Speiseröhre gerutscht sein.

Zeugen stützten Aussagen des Angeklagten

Beim Prozess sagten auch eine Krankenschwester und eine Ärztin aus, sie stützten die Aussagen des Angeklagten im wesentlichen. Der Prozess musste am Abend vertagt werden. Die medizinischen Gutachter konnten nicht alle Fragen des Gerichts beantworten. Dem angeklagten Arzt drohen bis zu drei Jahre Haft.