Kinder-Gedenkturnier für jüdische Fußballer

Gerald Lehner
Stürmer der U9 von Maccabi München nimmt das Tor des Halleiner FC ins Visier.
Den Sieg bei dem Turnier auf dem Fußballplatz in Hallein-Gamp (Tennengau) in der Kategorie U9 holte sich die Mannschaft von Union Hallein.
Zweite bei den Kleinen wurden die Spieler von Maccabi München, des einzigen jüdischen Fußballclubs in Bayern. Dessen Teams (U9 und U11) waren vor dem Turnier schon seit Tagen zu Gast, um sich Stadt und Land Salzburg ein wenig anzusehen.
An dritter Stelle landete das U9-Team des FC Hallein 04, bei dem auch ein Mädchen mitspielte.
Bei den etwas älteren U11-Teams siegten die Buben von Maccabi München vor dem FC Hallein 04 und Union Hallein.

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Diese Spielerin der U9 des Halleiner FC entpuppte sich als brandgefährlich vor dem Maccabi-Tor. Etwa 250 Zuschauer kamen auf den Platz. Sie finden weiter unten noch weitere Bilder in einer großen Galerie ...

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Marco Feingold zeigte sich mit seinem 98 Lebensjahren einmal mehr als großer Sport- und Fußballfan. Wie es heißt, hat er früher selbst gespielt.
Gedenk- und Festreden
In seiner Festrede betonte Marco Feingold, Präsident der Jüdischen Kultusgemeinde Salzburg und Überlebender mehrerer Konzentrationslager der Nationalsozialisten, den weltweit und grundlegend verbindenden Charakter des Sports - über alle kulturellen und religiösen Hintergründe von Menschen hinweg.
Er sei sehr stolz, dass sich Teams aus seiner Salzburger Heimat nun mit dem jüdischen Fußballclub Maccabi München bei einem gemeinsamen Turnier gemessen haben: „Hier in diesem Halleiner Flüchtlingslager lebten bis 1955 vorwiegend Holocaust-Überlebende, die ursprünglich aus Rumänien und Ungarn stammten. Für sie dauerten die Verfahren zur Auswanderung nach Übersee damals viel länger als für KZ-Überlebende aus anderen Regionen.“

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Gudrun Mosler-Törnström, Zweite Präsidentin des Salzburger Landtages, bedankte sich bei Walter Reschreiter für die Organisation des Turniers.
Zeitzeugen dringend gesucht
Feingold erinnerte an die Schicksale von jüdischen Fußballspielern, die einst dem SC Hakoah Hallein angehörten. Dieser war in einem ehemaligen Flüchtlingslager für KZ-Überlebende und jüdische Opfer des nationalsozialistischen Regimes gegründet worden.
Diese im Jargon der US Army, der Befreiungsarme Österreichs, so genannten „Displaced Persons“ (DP`s) lebten bis 1955 in dem Halleiner Lager, ehe sie nach Israel, Nordamerika oder Australien auswanderten. Das Jugend-Fußballturnier am Sonntag fand zum Gedenken an dieses Lager und dessen Fußballmannschaft statt, die auch in der Salzburger Landesliga mitspielte.
- Fußballturnier erinnert an jüdischen Sportclub in Hallein
(salzburg.ORF.at; 29.10.2011)
Wie berichtet, hat der Halleiner Walter Reschreiter vor einigen Monaten damit begonnen, die Geschichte des Lagers zu dokumentieren. Er sucht dazu noch dringend Zeitzeugen, denn die historische Spurensuche ist nach den vielen Jahrzehnten mittlerweile schwierig.
Bilder-Galerie

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Die Kinder aus Bayern und dem Salzburger Tennengau kämpften bei dem Gedenk-Fußballturnier in Hallein-Gamp fair und teils auch hart um den Sieg. Es gab keine gelben oder roten Karten.

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Fast drin: Stürmer von Maccabi. Das große Tor hinten gehört nicht zu diesem Spiel. Die Unter-Neunjährigen spielten auf kleine Tore quer über den Platz.

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Obwohl der Halleiner Torhüter (links) öfter in Bedrängnis kam, siegten die Salzburger bei diesem Teilspiel des Turniers doch mit 1:0 gegen die U9 von Maccabi München. Die Bayern hatten immer wieder Probleme beim Abschluss schöner Angriffe.

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Und immer wieder zerstört das hervorragend spielende Halleiner Mädchen eine gute Aktion der Bayern.

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Siegerehrung

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Der 98-jährige Marco Feingold genoss dieses Turnier nach eigenen Angaben sehr.
- Fußballturnier erinnert an jüdischen Sportclub in Hallein
(salzburg.ORF.at; 29.10.2011)