Weihnachtssterne in unterschiedlichsten Färbungen
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Garteln in Salzburg

Der Stern, der einen Namen trägt

Der Weihnachtsstern gehört seit Jahrzehnten zum Fest – wie der Christbaum und die Vanillekipferl. Ab Ende Oktober bis zum Heiligen Abend zählt er zur meistverkauften Topfpflanze des Winters. Biogärtner Karl Ploberger mit zehn Fakten rund um den Weihnachtsstern.

Sendungshinweis

„Garteln in Salzburg“, 17.11.2022

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Ursprung

Mexiko, Zentralamerika und die Karibik sind die ursprünglichen Heimatstätten des Weihnachtssterns. Er wird dort bis drei Meter und mehr hoch.

Wann kam die Pflanze nach Europa?

1804 brachte Alexander von Humboldt ein Exemplar von seiner Amerikareise mit.

Wie giftig ist der Weihnachtstern?

Der milchige Saft kann Hautreizungen verursachen. Für Menschen sind in den gezüchteten Kulturformen keine Stoffe drinnen, die gefährlich sind. Hunde und Katzen können allerdings beim Fressen der Blätter Magen- und Darmprobleme bekommen.

Wann begann die gärtnerische Kultur?

Anfang des 20. Jahrhunderts hat die deutsche Auswandererfamilie Ecke in Kalifornien begonnen, Schnittblumen des Weihnachtssterns zu verkaufen.

Warum gibt es zwei botanische Namen?

Euphorbia pulcherrima – die allerschönste Wolfsmilch – ist der offizielle Name. Poinsettie wird sie genannt, weil der ursprüngliche Entdecker so hieß.

Wie viele Pflanzen werden jährlich verkauft?

Man schätzt den Markt weltweit auf etwa 200 Millionen Pflanzen ein. Durch neue Züchtungen gibt es neben den ursprünglich roten Sorten unter anderem auch gelbe, pinke oder sogar gesprenkelte Varianten. Die blauen Exemplare sind nicht „echt“, sondern mit Lebensmittelfarbe gefärbt.

Karl Ploberger mit Weihnachtssternen
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Biogarten-Experte Karl Ploberger mit einer bunten Mischung von Weihnachtssternen

Gibt es tatsächlich einen Weihnachtssterntag?

Ja, den gibt es und der wird am 12.12. gefeiert – der Todestag von Joel Poinsett. Ausgehend von Mexiko, wo die Pflanze „La Flor de Nochebuena“ – die „Blume des Heiligen Abends“ genannt wird. Seit dem Jahr 2002 wird der Poinsettia-Day in den USA gefeiert. Zu Ehren des engagierten Züchters Paul Ecke.

Werden Weihnachtssterne nur zu Weihnachten verkauft?

In Österreich und Deutschland sind sie nach dem Heiligen Abend praktisch unverkäuflich. Anders in Frankreich, denn da wird er zu Weihnachten als „Etoile de Noel“ und zum Muttertag als „Etoile d’amour“ gerne verschenkt.

So wird der Weihnachtsstern gepflegt

Die Poinsettie ist viel robuster als man meint, hat aber dennoch ein paar Vorlieben: Wärme und keine Staunässe. Wer die Pflanzen kauft, sollte sie bei den im Dezember üblicherweise herrschenden Temperaturen unbedingt gut einpacken und nie lange im kalten Auto transportieren. Regelmäßig gießen, aber niemals Wasser im Untersetzer oder Übertopf stehen lassen. Kalte Zugluft beim Lüften ist für die Pflanze tödlich.

Weihnachtsstern übers Jahr

Wer die Pflanze länger behalten will, der sollte sie wöchentlich düngen. Im Frühjahr kräftig zurückschneiden und ab Mai ins Freie stellen. Im Juli noch einmal zurückschneiden und dann ab September ins Haus holen. Keinem Kunstlicht aussetzen, die Pflanze beginnt immer zu blühen, wenn die Nächte länger sind als der Tag, aber jedes Kunstlicht würde den Blühimpuls stören.