Karl Ploberger mit Heidekraut und Herbstpflanzen
ORF.at
ORF.at
Garteln in Salzburg

Heideträume für Garten und Balkon

Blickt man in die Gewächshäuser der Gärtnereien, dann ist zurzeit die Farbenpracht des Herbstes dominierend. Neben den traditionellen Chrysanthemen sind auch die Heidepflanzen sehr gefragt. Bis in den Winter kann man sich daran erfreuen.

Sendungshinweis

„Garteln in Salzburg“, 6.10.2022

Biogärtner Karl Ploberger freut sich über Ihre Nachrichten. Ihre Tipps und Tricks für unseren Biogärtner: Einfach das Formular ausfüllen und abschicken

Die Palette an farbenprächtigen Pflanzen ist groß. Beim Blutgras gilt: Je kühler sie es haben, desto rötlicher färben sich die Blätter. Auch das Purpurglöckchen in den unterschiedlichsten Farben ist ein Hingucker. Nicht nur die Blätter sind interessant, sondern auch die zarten Blüten. Es gibt sie in rot, grün oder gelb. Beim Currykraut beeindruckt das silbrige Laub.

Nicht zu vergessen ist auf jeden Fall auch das Heidekraut. Einige sind absolut winterhart, die meisten kommen aber aus Südafrika und überstehen den Frost nicht. Die Ähnlichkeiten in der Wuchsform sind zum Teil enorm und doch unterscheidet sie viel: Calluna vulgaris, die Besenheide ist typisch für Nordeuropa.

In Nordamerika gilt sie als Neophyt und wurde von schottischen Einwanderern mitgebracht. In der Natur wachsen die Pflanzen zuerst ganz flach am Boden, werden von den Schafen – den Heidschnucken – kurzgehalten. Beginnt dann doch die Phase des Verholzens, mögen die Tiere die Heidepflanzen nicht mehr und sie wird bis zu einem Meter hoch, dann beginnt aber schon das langsame Absterben. Dabei legen sich die langen Äste auf den Moorboden und die Triebspitzen schlagen neue Wurzeln.

Fotostrecke mit 4 Bildern

Currykraut
ORF.at
Riecht gut und sieht schön aus: das Currykraut
Farbenprächtige Herbstpflanzen
ORF.at
Farbenprächtige Herbstpflanzen im Fernsehgarten
Heidepflanze in lila
ORF.at
Heidetraum in lila
Heidepflanze
ORF.at
… und in weiß

Dankbarer Herbst- und Winterblüher

Im Garten und Balkonkisterl ist die Heide ein dankbarer Herbst- und Winterblüher. Wobei die saure, kalkfreie Erde eine Grundvoraussetzung für ein langes, gesundes Wachstum darstellt. Seit einigen Jahren gepflanzt wird vor allem die sogenannte Knospenheide.

Knospenheide

Eine Laune der Natur führte dazu, dass einige Pflanzen Triebe mit Blüten aufwiesen, die sich nicht öffneten und damit weder von Bienen noch vom Wind bestäubt wurden. Züchter holten sich diese Exemplare, denn sie zeigen an den Knospen die typische Farbe, blühen aber viel länger, ja monatelang. Als „Gardengirls“ sind sie berühmt geworden.

Hunderte Sorten

Mittlerweile gibt es hunderte Sorten, dazu viele, die ausschließlich grüne Knospen bilden und in den unterschiedlichsten Farbschattierungen von hellem gelb bis kräftigem dunkelgrün für Zierde sorgen. Damit die Pflanzen vital bleiben, werden sie im Frühjahr mit einer Heckenschere kräftig zurückgeschnitten – wenn man keine Heidschnucken im Garten hat.

Winterheide

In der Gattung der Heidekräuter nimmt Erica carnea, die Winterheide, bei uns einen dominierenden Platz ein, denn sie ist winterhart und wächst auch auf Kalkböden. Sie unterscheidet sich von der Besenheide durch nadelförmige Blätter. Blütezeit ist von Jänner bis April.

Glockenheide

Und um die Verwirrung unter den Eriken noch größer zu machen: Die meisten Ericaeaen sind in Südafrika daheim. In den Fynbos findet man hunderte Arten, manche mannshoch andere winzig klein. Erica gracilis, die sogenannte Glockenheide, ist so eine bei uns beliebte Herbstpflanze.

Viele neue Züchtungen („Beauty Queens“) überraschen mit den unterschiedlichsten Rot-, Rosa- und Weißtönen. Sie sind allerdings nicht frostfest, behalten über den Winter aber Farbe und Wuchsform und werden so gerne als Grabdekoration oder im Winter-Fensterkisterl verwendet.

Feuerheide

Für Pflanzenliebhaber sind aber auch so außergewöhnliche „Südafrikaner“ wie die Feuerheide (Erica cerinthoides) interessant. Sie überwintern aber nur im kalten, aber frostfreien Gewächshaus. Überleben können die Pflanzen nur im Zusammenleben mit einem Wurzelpilz.

Irische Glockenheide

Die ebenfalls aus dieser großen Erikenfamilie stammende Irische Glockenheide (Daboecia cantabrica) überrascht mit viel Farbe im Spätherbst. Sie verträgt nur ganz leichten Frost und muss an geschützten Plätzen überwintert werden.

Wir freuen uns auf Ihre Garteln-Tipps – einfach einsenden per Formular oder E-Mail an aktion@orf.at.