Zu seinen Ehren hat die Klamm dann ihren Namen bekommen. Mehr als ein Jahrhundert lang sind Besucherinnen und Besucher durch die Klamm gewandert, begeistert von der mystischen Welt, die es hier zu entdecken gibt. Das Wasserfallrauschen hört man schon lange, bevor man das Wasser vom Berg herabstürzen sieht. Von den Felswänden hallt das laute Tosen wider.
Bis Ende Mai 2017 tonnenschwere Felsbrocken in die Klamm gestürzt sind.
Der große Felssturz
Trotz der gewaltigen Felsmassen gab es glücklicherweise nur leicht Verletzte. Vier Urlauber wurden von Steinen getroffen. Sie konnten noch selbst davonlaufen und wurden im Krankenhaus versorgt. 17 Menschen und ein Hund blieben zwar unverletzt, wurden aber in der Klamm eingeschlossen, weil 300 Tonnen Geröll den Ausgang versperrten. Mit Hilfe der Bergrettung wurden sie über einen Klettersteig in Sicherheit gebracht.
Sendungshinweis
„Salzburg heute“, 28.9.2022
Danach war die Klamm geschlossen – es bestand Lebensgefahr – und es war nicht klar, ob man sie jemals wieder öffnen könnte. Doch die Stadtgemeinde St. Johann zögerte nicht lange – eine umfangreiche Sanierung und Absicherung der Klamm wurde in die Wege geleitet. Die Arbeiten waren aufwändig und kostspielig. Erst drei Jahre später konnte die Besucherattraktion wieder geöffnet werden.
So finden Sie zum Schatz:
Bus und Bahn: Vom Bahnhof St. Johann fährt die Buslinie 51 bis zur Liechtensteinklamm.
Auto: Von der Tauernautobahn A10 kommend die Abfahrt „Knoten Pongau“ nehmen, auf der Pinzgauer Bundesstraße B 311 über Bischofshofen nach St. Johann und dort die Ausfahrt „Knoten Süd“ nehmen. Auf der Großarler Landesstraße in Richtung Alpendorf und Großarl fahren, nach 700 Metern links abbiegen und gleich die nächste Abzweigung nach rechts nehmen auf die Liechtensteinklammstraße. Von hier sind es noch 3 Kilometer bis zu den Besucherparkplätzen.
Helix: Imposante Architektur
Der neue Mittelpunkt der Liechtensteinklamm heißt Helix. Wie eine Skulptur steht die spiralförmige Treppe zwischen den Felsen. Die spektakuläre Stahltreppe bietet einen völlig neuen Ausblick in die Klamm. Das technische Meisterwerk sorgt dafür, dass das Kunstwerk der Natur für die Öffentlichkeit sichtbar bleibt und hat außerdem einen Österreichischen Stahlbaupreis eingeheimst.
Auftanken und Kraft sammeln
Kunstfertigkeit von Menschenhand und Natur in eindrucksvoller Symbiose – diese Kombination macht aus der Liechtensteinklamm einen Kraftort, an dem die ganze Familie auftanken kann. Es ist wie ein Spaziergang durch eine Sagenlandschaft: Mit Moos bewachsene Steine, Wassertröpfchen, die den Felsen einen feuchten Schimmer verleihen, und wenn es dann ein Sonnenstrahl bis in die Schlucht schafft, geht ein Regenbogen über der Großarler Ache auf.
Schattenplatz an Hitzetagen
Eineinhalb Stunden ist man in der schattigen Klamm unterwegs – gerade an heißen Sommertagen ein besonderes Vergnügen. Und in der kühlen Luft zwischen den Felsen lassen sich die 440 Stufen und 100 Höhenmeter mit Leichtigkeit überwinden. Bis zu 300 Meter tief und vier Kilometer lang ist die Liechtensteinklamm – auf einem Kilometer davon ist der Zugang für Besucherinnen und Besucher auf Stegen aus Holz und Stahl möglich. An manchen Stellen sind die steilen Felswände nur wenige Meter voneinander entfernt.