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Bezirk konkret

Lungau: „Land hinterm Tauern“ hat viel zu erzählen

Der Bezirk im Südosten des Bundeslandes hat so einige Besonderheiten. Er ist der kleinste Bezirk und mit Abstand am dünnsten besiedelt. Viel unberührte Natur und eine hohe Lebensqualität – das ist die andere Seite. Wir haben am Mittwoch in Radio und Fernsehen darüber berichtet.

Sendungshinweis:

Am 23.2.22 in der „Mittagszeit“ von 13.00 bis 14.00 Uhr und in „Salzburg Heute“ um 19.00 Uhr

Der Lungau steht für viel Natur, viel Ursprünglichkeit, aber auch für die hohe Auspendlerrate. Mit 1.019 Quadratkilometer ist er der kleinste, mit 20.000 Einwohnern der mit Abstand am dünnsten besiedelte Bezirk im Innergebirg. Als erster Salzburger Bezirk muss der Lungau sinkende Einwohnerzahlen verkraften. Ein Grund dafür ist, dass die Zahl der Arbeitsplätze im Bezirk begrenzt ist. Insbesondere adäquate Jobs für junge Menschen mit Universitätsabschluss oder Matura sind rar.

„Bezirk konkret“: Lungau

Der Lungau ist mit 1.020 Quadratkilometer Fläche Salzburgs drittgrößter Bezirk, bevölkerungsnäßig mit nur 20.000 Bewohnern aber mit Abstand der kleinste und auch der am dünnsten besiedelte. Als erster Bezirk im Bundesland kämpft der Lungau mit einem leichten Bevölkerungsrückgang.

Gerhard Jäger
ORF/wildbild
Redakteur Gerhard Jäger

Viel unberührte Natur und eine hohe Lebensqualität gibt es für all jene, die im Lungau ihren Lebensmittelpunkt haben. Früher nannte man den Lungau das Land „hinterm Tauern“ in Anspielung auf den Radstädter Tauern, der in früheren Zeiten nur schwer zu überwinden war. Spätestens mit dem Bau der Tauernautobahn hat sich das geändert.

Biosphärenpark: Nachhaltiger Tourismus

Mittlerweile spielt auch im Lungau der Tourismus eine ganz wichtige Rolle. Die erste Hochblüte brachten die 1960er-Jahre. Bis in die 1970er-Jahre kamen fast ausschließlich Sommerurlauber. Die Tauernautobahn als wintersichere Verbindung wurde schließlich zur Basis dafür, dass der Lungau auch für Winterurlaube attraktiv ist. Heute verzeichnet man im Lungau mehr als eine Million Übernachtungen im Jahr – wenn man von der CoV-Zeit absieht.

Mit dem Prädikat UNESCO „Biosphärenpark“ hat der Lungau eine gute Basis für das, was man nachhaltigen Tourismus nennt. Seit Juli 2012 ist der Lungau gemeinsam mit den Kärntner Nockbergen der größte Biosphärenpark Österreichs.

Fotostrecke mit 16 Bildern

Tennwasserfall in Tweng/Lungau
UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau
Tennwasserfall in Tweng
Genossenschaftshütten Lantschfeld in Tweng/Lungau
UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau
Genossenschaftshütten Lantschfeld in Tweng
Burg Finstergrün in Ramingstein im Lungau
UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau
Burg Finstergrün in Ramingstein
Landawirseen in Göriach im Lungau
UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau
Landawirseen in Göriach
Schlierersee, Riedingtal, Zederhaus, Lungau
UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau
Schlierersee – Riedingtal – Zederhaus
Naturdenkmal Gletschermühlen, Mauterndorf im Lungau
UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau
Naturdenkmal Gletschermühlen in Mauterndorf
Samsonturm in St. Andrä im Lungau
UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau
Samsongruppe mit dem Riesen – in St. Andrä
Taurachbahn im Lungau
UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau
Taurachbahn
Bahnhof der Taurachbahn in Mauterndorf
UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau
Bahnhof der Taurachbahn in Mauterndorf
Winter in Bundschuh, Thomatal im Lungau
UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau
Winter in Bundschuh – Thomatal
Weißpriach im Lungau – Wasser, Bäume, Felsen, Glücksplatz
UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau
Glücksplatz in Weißpriach
Marterl in Muhr im Lungau
ORF
Marterl in Muhr
Raum im Heimatmuseum in der Burg Mauterndorf mit Ausstellungsstücken
UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau
Raum im Heimatmuseum in der Burg Mauterndorf mit Ausstellungsstücken
Wandern in St. Michael im Lungau
Bergbahnen Lungau
Wandern in St. Michael
Ortsansicht von Muhr im Lungau im Spätsommer. Im Vordergrund die Mur
ORF
Verschiedene Schreibweisen: Ort Muhr im Lungau – im Vordergrund der Fluss Mur
„Da bin I dahoam“ nimmt uns dieses Wochenende mit in den schönen Lungau. Eva Köck macht sich gemeinsam mit Reinfried Schröcker auf den Weg vom geheimnisvollen Schloss Moosham über St. Martin nach St. Michael.
ORF/Eva Köck
Schloss Moosham
Lungauer Samson bei Festumzug
ORF
Samson-Umzug in Tamsweg

Riesen, Bruderschaft und Dialekte

Durch die relativ lange Abgeschiedenheit vom Rest des Landes haben sich im Lungau auch noch etliche alte Bräuche erhalten. Die beliebten Umzüge des Riesen Samson oder auch die Vereinigten-Bruderschaft zu Tamsweg sind nicht wegzudenken.

Was sich im Lungau auch gut erhalten hat, ist sein Dialekt. Christina Bauer – mit ihrem Blog weit über den Lungau hinaus bekannt – kennt noch etliche Lungauer Dialektwörter.

Willi Hönegger ist sechstes von zehn Kindern seiner Eltern und auf einem Bauernhof im Tamsweger Ortsteil Haiden – oder, wie die Lungauer sagen: „Hoadn“ – aufgewachsen. Er erinnert sich zurück.

Mit dem „Haa auflegen auf´n Loatagoch´n“ war das Aufladen des Heus auf den Leiterwagen gemeint, und mit dem „Tate“ war der Vater von Willi gemeint. Es gibt noch viele weitere Beispiele – stellvertretend für sie alle sei der allseits bekannte und beliebte Lungauer „Ächtleng“ (Kartoffel, Erdäpfel) genannt.

05.10.19 Gute Erdäpfel-Ernte im Lungau
ORF

Redakteure und ihre Wurzeln

In den vergangenen Wochen haben wir jeweils am Mittwoch aus den Bezirken berichtet: Start war im Flachgau am 26. Jänner, es folgte der Tennengau am 2., der Pinzgau am 9. Februar. Aus dem Pongau haben wir uns am 16. Februar gemeldet. Die Stadt Salzburg ist am 2. März Mittelpunkt und Abschluss der Sendereihe.

Für die Sendungen berichten ORF Salzburg Redakteurin Marina Schlager und ihre Kollegen, die ihre Wurzeln im jeweiligen Bezirk haben: Marina Schlager für den Flachgau. Florian Hörmann meldete sich aus dem Tennengau, Franz Grießner aus dem Pinzgau. Zu Gast im Pongau war Gerald Lehner, im Lungau ist Gerhard Jäger und Karl Kern in der Stadt Salzburg – am 2. März.

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