Christrose
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Garteln in Salzburg

„Helleborus niger“: die Christrose

Im Garten ist die Christ- oder Schneerose alleine schon durch das Blatt ein wahrer Winterschmuck. In Kälte und Schnee gehören einige Arten auch zu den ersten Duftlieferanten des winterlichen Gartens – eine Freude für Augen und Nase. Haben Sie „grüne“ Tipps und Tricks für unseren Biogärtner? Dann schreiben Sie ihm.

Sendungshinweis

„Garteln in Salzburg“, 9.12.2021

Wenn man einige Blüten ins Zimmer holt, kommt der schöne Duft allerdings erst so richtig zur Geltung. In der Vase halten sie sich als Schnittblume nur kurze Zeit. „Helleborus niger“ – der griechische Gattungsname setzt sich zusammen aus „helein“ für töten und „bora“ für Speise, was darauf hinweist, dass der Verzehr tödlich wirkt. „Niger“ weist auf die schwärzlichen Wurzeln hin, die am Rhizom sitzen.

Blüten der Christrose
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Die Knospen der Christrose

Orakelblume

Auf dem Land galt die Christrose als Orakelblume. Man stellte in der Weihnachtsnacht zwölf Blütenknospen der Christrose ins Wasser. Jede Knospe bedeutet einen Monat. So konnte man das Wetter des kommenden Jahres an der Art und Weise ablesen, wie sich die Knospen öffnen. Die geschlossenen Knospen bedeuten schlechtes, die offenen gutes Wetter.

Besitzen Sie einen „grünen Daumen“? Tipps und Tricks, warum es Ihren Pflanzen ganz besonders gut geht? Geheimnisse, die Sie den ORF-Salzburg-Pflanzenfreundinnen und -freunden verraten möchten? Biogärtner Karl Ploberger freut sich über Ihre Nachrichten. Ab sofort können Sie ihm mitteilen, was Sie schon immer schreiben wollten – Ihre Tipps und Tricks für unseren Biogärtner: Einfach das Formular ausfüllen und abschicken

Stinkende Nieswurz

Interessant für den Garten ist auch die bei uns heimische „Stinkende Nieswurz“ oder auch „Helleborus foetidus“, nach dem unangenehmen Geruch der Laubblätter. Sie ist das ganze Jahr attraktiv und eine kräftige Pflanze, die oft über 100 Blüten bringt.

Lenzrosen – Hybride

Der Trend der letzten Jahre sind aber die Lenzrosen, Helleborus-Hybriden. Sie stammen aus Kreuzungen der verschiedenen Arten ab. Dabei haben „Helleborus atrorubens“ und „Helleborus purpurascens“ die Rosa- und Purpurtöne gebracht. Durch gezielte Kreuzungen entstanden viele herrliche Hybriden: mit ungefüllten oder auch gefüllten Blüten, gesprenkelt, punktiert oder gestreift.

Es gibt – im Gegensatz zu den Rosen, hier auch eine fast schwarze Hybride.

Auch die Hybriden säen sich aus, sofern man den Boden in Ruhe lässt und nicht laufend hackt. Doch echt fallen die Sorten nicht. Das ist nur durch Teilung möglich. Weil Lenzrosen so langsam wachsen, dauert es oft Jahre, bis eine Sorte dann für den Handel vermehrt werden kann.

Christrose
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Die Christrose, auch Schneerose genannt, in voller Blüte

Tipps für die Pflege

Alle Christrosen lieben lichten Schatten an einem windgeschützten Standort und einen kalkhaltigen, humosen Boden. Vor dem Auspflanzen sollte man auch die tieferen Bodenschichten mit Humus durchsetzten.

Bilden die Schneerosen keine Blüten, ist häufig Kalkmangel die Ursache. Im Frühjahr sollte die Schneerose mit reichlich Feuchtigkeit versorgt sein, während die Pflanzen im Sommer eine Trockenphase gut überstehen. Nach der Blüte kann man die Stauden teilen, aber es tut ihnen auch sehr gut, wenn sie über Jahre in Ruhe gelassen werden.

Wer zu Weihnachten blühende Christrosen im Topf kauft, sollte sie nach dem Abblühen sehr kühl und hell stellen. Nicht auf das Gießen vergessen und ab Ende Februar auspflanzen. Spätestens im übernächsten Jahr kommen dann wieder die Blüten.

„Helleborus niger“: die Christrose

Im Garten ist die Christ- oder Schneerose alleine schon durch das Blatt ein wahrer Winterschmuck. In Kälte und Schnee gehören einige Arten auch zu den ersten Duftlieferanten des winterlichen Gartens – eine Freude für Augen und Nase.