Rosafarbene Azalee
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Garteln in Salzburg

Sie blühen im Winter: Azaleen

Es ist unbestritten, dass viele Pflanzen besondere Wirkungen haben. Der Azalee sagt man in ihrer ursprünglichen Heimat China und Taiwan eine beruhigende Wirkung nach. Vielleicht ist diese Zimmerpflanze gerade deshalb ideal in der Winterzeit.

Ob leuchtend karminrot, ob strahlend weiß, ob zartes Lachs oder üppiges violettblau: Azaleen fürs Zimmer lassen keine Wünsche offen. Es gibt wenige Topfpflanzen, deren Kultur und Zucht aber so aufwendig ist.

Sendungshinweis

„Garteln in Salzburg“, 9.1.2020

Es dauert Jahre, bis eine Azalee über und über mit Blüten geschmückt in der Gärtnerei steht. Nicht aus Südostasien, sondern aus Nordeutschland kommen heute die meisten Topf-Azaleen. Millionen Pflanzen werden dort Jahr für Jahr produziert und in die ganze Welt verschickt.

Eine Pflanze mit besonderen Ansprüchen

Azaleen haben ganz besondere Ansprüche und deshalb ist die Kultivierung nicht leicht. Sie beginnt meist im April. Da werden Stecklinge geschnitten, nach wenigen Wochen haben diese dann bereits Wurzeln.

Damit aus den Azaleen große, gut verzweigte Stöcke werden, ist es notwendig, sie mehrmals zu stutzen: Vier Mal werden sie bis zum Juni des darauffolgenden Jahres zurückgeschnitten.

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Pinkfarbene Azalee
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Blühende Azalee in kräftigem Pink
Azalee in lachsrosa
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Azalee in leuchtendem Kaminrot
Rosafarbene Azalee
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Rosa Blüten-Azalee

Eine Pflanze unter Eis

Die meisten Azaleen werden im Freiland kultiviert, mit der großen Gefahr von Frösten im Spätherbst. Doch die Gärtner machen sich ein physikalisches Phänomen zu nutze: Da gefrierendes Wasser Wärme abgibt, wirken bei Temperaturen um null Grad feinste Wassertröpfchen, die auf die Blätter gesprüht werden, wie eine Isolierschicht.

Stundenlang laufen die Sprühanlagen und nach einer Frostnacht sind die Azaleen mit einem zentimeterdicken Eispanzer überzogen. Die Bewässerung darf nun solange nicht abgeschaltet werden, bis das gesamte Eis wieder aufgetaut ist.

Im September beginnt bei acht Grad dann eine kurze Ruhezeit, in der sie Knospen ansetzen. Anschließend werden die Stöcke mit LKW und Flugzeug verschickt. In unseren heimischen Gärtnereien kommen sie nun in etwas wärmere Gewächshäuser und beginnen zu blühen.

Eine Pflanze, die kühle Temperaturen liebt

Die Azalee liebt generell kühlere Räume. Damit diese wunderbare Pflanze auch in unseren Wohnzimmern ein gutes Blühen und Gedeihen hat, sollte sie immer wieder übersprüht werden, damit die Verdunstungskälte sie vor dem Austrocknen schützt.

Sie benötigt aber auch noch einen zusätzlichen Feuchtigkeitsspender. Daher füllt man den Untersetzer mit Tongranulat, feuchtet diesen an und stellt dann die Pflanze im Übertopf darauf. So verdunstet auch von unten das Wasser und tut der Azalee gut.

Im Frühjahr ins Freie stellen

Die Azaleen wollen im Frühjahr, nach den Eisheiligen, in den Garten. Am besten auf einem halbschattigen Platz im Topf aufstellen, dann kommen die neuen Triebe und auch frische Blüten. Im Oktober sollten sie wieder den Standort wechseln und zurück in das Haus oder die Wohnung gebracht werden.